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Im "Fall Mollath und der Rechtsstaat", der gestern Abend in einer ARD-Dokumentation gezeigt wurde, gab es nach Medieninformationen bereits im April Steuerfahndungs-Durchsuchungen bei Banken - Wie bewertest Du diesen Fall? |
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04.06.2013 16:01 Uhr |
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Gustl Mollath ist offenbar wirklich gefährlich - aber nicht für seine Mitmenschen, sondern für einen Klüngel aus Wirtschaft, Justiz und Politik, der nun verzweifelt versucht, seine überfällige Freilassung hinauszuzögern. |
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04.06.2013 16:03 Uhr |
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Ich habe das gestern Abend nur noch im Halbschlaf verfolgt, aber das, was ich noch mitbekommen habe, reicht schon dicke aus, dass einem richtig speiübel werden kann... |
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04.06.2013 16:11 Uhr |
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Unabhängig davon, ob dieser Hr. Mollath nun eine psychiatrische Diagnose hat oder nicht (ich bin kein Fachmann und kann das deshalb nicht beurteilen, auch wenn er in der gestrigen Doku eigentlich recht "normal" wirkte), ist für mich mehr als unverständlich, warum da nicht seinen doch sehr konkreten Hinweisen zum Steuerbetrug nachgegangen wurde?
Was brauchten die Ermittlungsbehörden denn dafür noch? (Obwohl: Inzwischen - nur schlappe 7 Jahre nach seiner Anzeige - ermitteln sie ja wohl doch..) |
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04.06.2013 16:18 Uhr |
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Hier das komplette Interview mit Beate Merk aus dem November letzten Jahres, in dem sie eine Viertelstunde lang eine Lüge nach der anderen auftischt:
http://www.swr.de/report/-/id=233454/did=10583050/pv=video/nid=233454/twx24j/
"Nur das ist ein echter Schwarzer, der lügen kann, ohne rot zu werden." (Volker Pispers) |
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04.06.2013 16:31 Uhr |
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@ *Mensch*
Unabhängig davon, ob dieser Hr. Mollath nun eine psychiatrische Diagnose hat oder nicht (ich bin kein Fachmann und kann das deshalb nicht beurteilen, auch wenn er in der gestrigen Doku eigentlich recht "normal" wirkte)...
Auch als Nicht-Fachmann muß man ins Grübeln kommen, was die Arbeit der Psychiater betrifft.
Alle drei Gutachten, mit denen die Unterbringung Mollaths bis 2010 rechtfertigt wurde, beruhten auf Ferndiagnosen anhand der Akten. Der erste Psychiater, der sich tatsächlich mit Mollath unterhielt, kam 2008 zum Schluß, daß es keine Hinweise auf eine psychotische Erkrankung oder schizophrentypische Wahnideen gebe.
Das nächste Gutachten beruhte zwar ebenfalls auf einem persönlichen Gespräch, ging aber von der irrigen Voraussetzung aus, daß an der Schwarzgeldaffäre nichts dran sei:
Zitat:Ein Gutachten von Friedemann Pfäfflin im Jahr 2010 bestätigte zwar das von Leipziger konstatierte „Wahnsystem“ (das auf den Schwarzgeldvorwürfen beruht), verneinte jedoch eine Allgemeingefährlichkeit, die Voraussetzung für die Unterbringung nach § 63 StGB ist.
Gustl_Mollath
Der Verdacht drängt sich auf, daß hier gleich mehrere prominente Psychiater fahrlässig gearbeitet haben. |
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04.06.2013 17:45 Uhr |
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Der Fall ist erschütternd. Vor allem kommt der Mann immer noch nicht frei. Das Spiel der bayrischen Behörden ist ein einziger Skandal. ich danke Report Mainz für gute Arbeit und wünsche dem Mann Kraft zum Durchhalten. |
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04.06.2013 17:54 Uhr |
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@sol1
Ich dachte eigentlich, dass meine eigenen Zweifel aus meinem obigen Posting durchaus herauszulesen sind, aber falls nicht:
Ich habe erhebliche Zweifel daran, dass Mollath so gefährlich ist, das er seit 7 Jahren "in der Geschlossenen" verwahrt werden muss.
Sein sich einer neuerlichen psychiatrischen Untersuchung total verweigerndes Verhalten ist allerdings auch - um es mal vorsichtig zu formulieren - nicht gerade klug, oder? |
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04.06.2013 18:07 Uhr |
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@ *Mensch*
Sein sich einer neuerlichen psychiatrischen Untersuchung total verweigerndes Verhalten ist allerdings auch - um es mal vorsichtig zu formulieren - nicht gerade klug, oder?
Es ist zumindest verständlich.
Und es ist vielleicht auch klug, denn solange juristische Winkelzüge unternommen werden, um die massiven Fehler im Urteil kleinzureden, ist es nicht auszuschließen, daß ein weiteres Gutachten getürkt wird.
Nächste Woche wird Mollath vor dem Untersuchungsausschuß aussagen - wenn es den Abgeordneten klar wird, daß hier ein geistig gesunder Mensch vor ihnen sitzt, wird das mehr bewirken als alles, was ein Psychiater herausfinden könnte. |
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04.06.2013 18:11 Uhr |
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Freiheit für Mollath! Jetzt! |
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04.06.2013 18:12 Uhr |
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Die einzig spannende Frage an dieser Sache ist noch, welche Rolle Seehofer und seine Minister in dieser Sache spielen. |
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04.06.2013 18:21 Uhr |
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Unfassbare Geschichte. Erinnert mich ein wenig an Hessen, wo zu eifrige Steuerfahnder und Polizisten auch hin und wieder nach einer Vorladung beim Amtsarzt aus psychischen Gründen plötzlich nicht mehr dienstfähig sind...ist zwar keine Freiheitsberaubung, wie hier, aber letztendlich aus dem gleichen Guss. |
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04.06.2013 19:54 Uhr |
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Der ganze Fall ist ein Skandal - an die Dunkelziffer mag ich gar nicht denken. |
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04.06.2013 20:44 Uhr |
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Das ist einer der übelsten Fälle von Machtmissbrauch in der Justiz, die je bekannt wurden.
Besonders erschreckend, die schiere Anzahl von Personen, die in diese Aktion verwickelt sind und Mitschuld tragen. Und die hohe kriminelle Energie, mit der bei Gericht gearbeitet wurde.
Und die Unfähigkeit, mit dem Skandal fertig zu werden, selbst auf der Ebene des BGH. Es ist also kein rein bayrisches Problem... |
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04.06.2013 22:00 Uhr |
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Zitat:Unfassbare Geschichte. Erinnert mich ein wenig an Hessen, wo zu eifrige Steuerfahnder und Polizisten auch hin und wieder nach einer Vorladung beim Amtsarzt aus psychischen Gründen plötzlich nicht mehr dienstfähig sind...ist zwar keine Freiheitsberaubung, wie hier, aber letztendlich aus dem gleichen Guss. Einer von diesen hessischen Steuerfahndern kommt ja auch in der Reportage vor, wenn ich mich richtig erinnere.
@sol1 & Benoite
Klar ist es nachvollziehbar, wenn sich Mollath da nun jeglicher weiteren Untersuchung verweigert, aber besonders klug ist es in meinen Augen trotzdem nicht. Er könnte ja auch den öffentlichen Rummel, den die ganze Sache inzwischen erzeugt hat, nutzen, um sich von einem tatsächlich unabhängigen Gutachter untersuchen zu lassen, oder?
Würde ich an seiner Stelle zumindest tun: Angriff ist bekanntlich die beste Verteidigung - erst recht in einer solchen Situation. |
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04.06.2013 22:20 Uhr |
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@ *Mensch*
Er könnte ja auch den öffentlichen Rummel, den die ganze Sache inzwischen erzeugt hat, nutzen, um sich von einem tatsächlich unabhängigen Gutachter untersuchen zu lassen, oder?
Ich denke, daß das keine Priorität hat. Jedem, der sich nur ein bißchen mit dem Fall beschäftigt hat, weiß, daß die bisherigen Gutachten wertlos sind. Sich auf diese Frage zu kaprizieren, würde von den politischen Hintergründen des Falls ablenken.
Nur ein Beispiel, wie tief die Verstrickungen sind: Im letzten Dezember zeichnete Anke Domscheit-Berg ein Gespräch mit Günther Beckstein über den Fall auf:
Zitat:Seine Meinung wurde sehr schnell klar: das Thema echauffierte ihn ganz erkennbar, er fand, Politik sollte sich raushalten (also auch er), der Mollath hätte ja selbst für eine Wiederaufnahme des Verfahrens sorgen können und überhaupt, alle Instanzen hätten ja das Urteil bestätigt. Die Medien würden den Fall falsch darstellen, Fakten weglassen und eine Kampagne betreiben. Ich hätte ja einfach keine Ahnung. Zum Beispiel hätte der Mollath ja auch viel gefährlichere Sachen damals gemacht, als die Medien immer schreiben würden.
http://www.wolfgang-dudda.de/?p=7889
Diese Redseligkiet steht in einem merkwürdigen Gegensatz zu einer Behauptung, die Beckstein kurz danach in Abgeordnetenwatch tätigte:
Zitat:Ich kenne weder Frau noch Herrn Mollath, noch hatte ich irgendwas mit dem ganzen Fall zu tun.
http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_guenther_beckstein-512-11182--f366174.html#q366174 |
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04.06.2013 22:21 Uhr |
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Okay, sol1, so gesehen hast Du natürlich recht. |
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