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Fragenübersicht Was hältst Du von der These, dass die moderne Welt unfähig sei, die Menschen vergangener Epochen anständig zu beurteilen?
1 - 20 / 32 Meinungen+20Ende
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16.05.2013 23:59 Uhr
RufusRocks umfrageförmiger Versuch eine geschichtsrevisionistische Debatte zu initiieren, die 221. ...Klappe ...und Action ...
17.05.2013 05:41 Uhr
Ich gehe auf diese Diskussion nicht ein.
17.05.2013 05:47 Uhr
Im Nachhinein sind viele angeblich die Besseren.

Mit fast 64 Jahren muß ich aber sagen:

"Vieles wiederholt sich.Es kommt nur in neuem Gewande und ihr bekommt auch Eure Möglichkeit."
17.05.2013 06:36 Uhr
Es kommt darauf an, ob wir von der jüngeren Vergangenheit sprechen oder Epochen, die Jahrhunderte zurückliegen. Geschichte ist in erster Linie eine Verstehenswissenschaft und dient nicht dazu bloße Urteile abzugeben.
17.05.2013 06:56 Uhr
Zitat:
RufusRocks umfrageförmiger Versuch eine geschichtsrevisionistische Debatte zu initiieren


Warum so umständlich? Ruf doch gleich "Nazi!" wenn Du eine Debatte abwürgen willst...

Zitat:
Ich gehe auf diese Diskussion nicht ein


Und wenn ich es befehle...?
17.05.2013 07:03 Uhr
@Rufus

Die Umfrage folgt einer offensichtlich geschichtsrevisionistischen These. Wie würdest du es sonst nennen?
17.05.2013 08:05 Uhr
Viel. Die Selbstgerechtigkeit, mit der sich heute einige Moralapostel aufspielen, hat etwas zutiefst abstoßendes an sich. Und mancher von denen wäre wohl selbst ein 100%iger Nazi, Kommunist, Napoleonist oder Mongole gewesen...
17.05.2013 08:10 Uhr
Was die Beurteilung individuellen Verhaltens betrifft, mag an dieser These durchaus etwas dran sein.

Was die Beurteilung von Gesellschaften betrifft, halte ich die Menschheit indes für lernfähig und denke schon, dass sie gesellschaftliche Entwicklungen der Vergangenheit mit dem Erfahrungsschatz von heute beurteilen kann.
17.05.2013 08:15 Uhr
Ob sie nun unfähig sind lassen wir mal dahingestellt. Richtig ist daß viele vieles übersehen oder schlicht nicht wissen (wollen) was in zurückliegenden Epochen allgegenwärtig war.

Konnte man gestern in der Familienumfrage sehr schön sehen.
Da wird dann ein begrenztes und idealisiertes Bild einer verhältnismäßig kurzen Epoche als allgemeingültig für die gesamte Vergangenheit verklärt.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.05.2013 10:15 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.05.2013 08:21 Uhr
gewisse sachen waren schon immer unakzeptabel, egal ob im dritten reich oder sonst wo, und was gibts bei sachen wie z.B. völkermord schon großartig aus "ihrer zeit heraus" zu verstehen?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.05.2013 10:23 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.05.2013 08:40 Uhr
Zitat:
und was gibts bei sachen wie z.B. völkermord schon großartig aus "ihrer zeit heraus" zu verstehen


Mitläufer in dieser Gesellschaft gibt es heute so viele wie damals.

Ein Individuum, das nicht im dritten Reich sozialisiert wurde, wusste auch damals schon, dass Völkermord ein Verbrechen ist. Viele sind aber mitgelaufen. Warum? Dafür muss es Gründe gegeben haben, die wir auch alle kennen.

Und leider wird es auch wieder Völkermorde geben. Ich halte jede Gesellschaft für im Stande, diese Grenze zu überschreiten, wenn das Umfeld entsprechend zubereitet wird.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.05.2013 10:46 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.05.2013 08:54 Uhr
@Rufus

Du kannst mir nichts befehlen.
17.05.2013 09:24 Uhr
Was heißt "anständig beurteilen"? Natürlich ist jede Auseinandersetzung mit einer historischen Begebenheit eine interpretative Angelegenheit, je weiter man zurückgeht und je dünner gesät die Quellen sind, umso eher wird sich dieser interpretative Bestandteil verstärken. Aber selbst wenn mir über eine Zeit besonders viele Quellen zur Verfügung stehen, werde ich daraus kein wirklich hundertprozentiges Bild dieser Zeit schaffen können, das gänzlich ohne Interpretation meinerseits auskommt. Die Geschichtswissenschaften sind nun einmal keine exakte Wissenschaft.

Mag sein, dass sich manche Ereignisse, die uns heute als absolut verurteilenswert erscheinen, durch die Betrachtung des historischen Kontexts etwas relativieren lassen. Großflächige Umsiedlungsaktionen, die dann in das ausarteten, was man seit den Jugoslawienkriegen als "Ethnische Säuberung" versteht, wurden ursprünglich auch als Allheilmittel gegen ethnische Konflikte angesehen. Darf ich sie deshalb vom heutigen Standpunkt aus nicht verurteilen, ohne als "Moralapostel" zu gelten?

17.05.2013 09:46 Uhr
Die Nachwelt hat der Gegenwart viel voraus: Sie weiß, wie es gewesen ist und weiß daher alles besser.

Und eines Tages wird eine Nachwelt über uns zu Gericht sitzen und sich die Frage stellen: "Wie konnte man es in den Jahren zwischen 1970 und 2020 nur dulden oder sogar rechtfertigen, dass jedes Jahr Hunderttausende von Ungeborenen per Abtreibung getötet wurden?"

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.05.2013 11:47 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.05.2013 10:36 Uhr
...wie konnte man es dulden ,daß aus wirtschaftlichen Gründen Staaten mit fadenscheinigen Lügen überfallen wurden..

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.05.2013 12:38 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.05.2013 10:37 Uhr
...heute noch Menschen in Reservaten von der Rückkehr in ihr Heimatland abgehalten werden...
17.05.2013 10:37 Uhr
...fremde Konzerne fremde Bodenschätze rauben....
17.05.2013 11:43 Uhr
Zitat:
Die Umfrage folgt einer offensichtlich geschichtsrevisionistischen These. Wie würdest du es sonst nennen


Ich erkenne in der Umfrage eher einen soziologisch aufhellenden Aspekt, denn eine Geschichtsrevision; aber es lässt natürlich schon tief blicken, wenn jemand seine eigene Voreingenommenheit (oder Beschränktheit) dadurch offenbart, dass es ihm unmöglich ist, menschliches Handeln vor dem Hintergrund bestimmter Zeitumstände erklärbar zu machen, ohne darin eine "Entlastung" im Sinne einer geschichtlichen und damit letztlich moralischen Revision zu erblicken...
17.05.2013 12:02 Uhr
@Rufus

Dir geht es um Rechtfertigung, nicht um Verstehen oder Aufklärung. Es ist ganz klar, dass man die Zeit nicht zurückdrehen kann und daher ist es auch nicht möglich wie ein Naturwissenschaftler eine totale Realität wiederzuspiegeln. Das einzige was am Ende übrig bleibt, sind Texte und Aufzeichnungen, die man lesen/sehen und interpretieren kann.
17.05.2013 12:16 Uhr
@ Rembrandt

Zitat:
"Wie konnte man es in den Jahren zwischen 1970 und 2020 nur dulden oder sogar rechtfertigen, dass jedes Jahr hunderttausende von Babys per Abtreibung getötet wurden?"


Ich bilde mich nebenberuflich noch in Englisch und Französisch weiter, vielleicht sogar mit dem Ziel, in ein paar Jahren noch einen zweiten Abschluss zu machen. Auf der Suche nach einer geeigneten Stadt für ein Auslandsjahr hab ich mich auch über die bilinguale Stadt Montréal im kanadischen Québec näher informiert und mir natürlich auch die dortigen gesellschaftlichen Verhältnisse ein wenig angeguckt. Nachdem die dominante Liberale Partei Kanadas Kirche und Staat weitgehend aus dem Schlafzimmer vertrieben hatte, setzte dort die große Freiheit ein, sowohl bei der Homoehe, die es dort schon längst gibt, als auch beim Thema Abtreibung. Selbige ist dort kaum Regeln unterworfen, es darf bis zur 22. Woche abgetrieben werden (da hätte eine Frühgeburt im Brutkasten schon eine gewisse Überlebenschance), und die Abtreibungsrate ist eine der höchsten in der westlichen Welt: ca. 30 Abbrüche auf 100 Lebendgeburten, was wohl auch durch die Kombination von völliger Abtreibungsfreiheit und einem immer noch stark katholisch geprägten Schulsystem mit diesbezüglich schlechter Aufklärung resultiert.

[Edit: Obwohl ich die jetzige Regelung zur Abtreibung nicht ablehne, fand ich das doch etwas erschreckend. Es gibt hier also eindeutig noch Steigerungen.]

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.05.2013 14:19 Uhr. Frühere Versionen ansehen
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