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Fragenübersicht Die ev.Kirche ist doch so zeitnah,tolerant,weltoffen und verliert trotzdem laufend Mitlieder.Woran liegt das?
1 - 20 / 21 Meinungen+20Ende
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20.03.2013 09:54 Uhr
Die Erklärung ergibt sich aus dem Umfragetext: Die evangelische Kirche ist konturlos und wird daher kaum noch wahrgenommen. Sie beschränkt sich auf die Rolle "Rotgrün in Talar und mit Beffchen" - das ist zu wenig.
20.03.2013 10:02 Uhr
Wenn ich sowas lese wie "Ostergottesdienst im Pyjama" (http://www.wiesbadener-kurier.de/region/wiesbaden/stadtteile/kastel/12934686.htm)
dann frage ich mich, was die Botschaft sein soll. Die evangelische Kirche nehme ich fast nur noch als Event wahr, aber damit tritt sie zu allen anderen Events in der Gesellschaft in Konkurrenz und geht in der Masse unter.
20.03.2013 10:18 Uhr
Als guter Preuße müßte ich eigentlich guter Protestant sein, aber seit sich die evangelische Kirche ganz dem Zeitgeist und der Beliebigkeit hingegegen und dabei ihre spirituelle Dimension beinahe völlig hinter sich gelassen hat, ist das keine Option mehr.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 20.03.2013 11:18 Uhr. Frühere Versionen ansehen
20.03.2013 10:32 Uhr
In einem Punkt muss ich allerdings dem Umfragetext widersprechen: Die katholische Kirche verliert ebenso Mitglieder wie die evangelische.

http://www.kirchenaustritt.de/statistik/

http://fowid.de/fileadmin/datenarchiv/Kirchenein_austritte/Kirchenaustritte_Deutschland_1953_2011.pdf

Es soll sogar Protestanten geben, die aus ihrer Kirche austreten, weil sie mit dem Papst unzufrieden sind.
20.03.2013 10:49 Uhr
Die hier schon angeklungene Beliebigkeit der ev. Kirche dürfte der Hauptgrund sein.

Ein weiterer Grund dürften die vielen ev. Freikirchen sein. Wem die ev. "Amtskirche" zu wässrig ist und trotzdem vor einem Übertritt in die rk Kirche zurück schreckt, der wird wohl am ehesten in eine ev. Freikirche wechseln. Dort hat er so eine Art Zwischending. Zwischendinge sind jedoch weder Fisch noch Fleisch, aber das wäre ein anderes Thema.
20.03.2013 10:50 Uhr
Von einem Spiegelartikel über Religion blieb mir in erinnerung, dass strenge und konservative Glaubenslehren attraktiver für die Gäubigen sind.

Aber für Mitteleuropa würde ich für den Mitgliederverlust wohl eher den Atheismus verantwortlich machen. Wobei ich nicht ausschließen will, dass Deutschland religiöser wäre, wenn die Religion genauso eine staatsferne Privatangelegenheit wäre wie in den USA.

Ja vielleicht sollte ich als Atheist sogar dankbar sein, dass der Staat die katholische und evangelische Kirche unterstützt und damit einen religiösen Markt um potentielle Gläubige verhindert.

20.03.2013 10:52 Uhr
Zitat:
In einem Punkt muss ich allerdings dem Umfragetext widersprechen: Die katholische Kirche verliert ebenso Mitglieder wie die evangelische.


Das stimmt. Allerdings wird der kath. Kirche ja immer vorgeworfen, sie sei zu unmodern und ginge zu wenig mit dem Zeitgeist. Das kann aber nicht der Grund sein, sonst müssten die austretenden Katholiken in Strömen zu den protestantischen Kirchen laufen.
20.03.2013 11:01 Uhr
Wie bereits angesprochen, verliert nicht nur die evangelische Kirche permanent Mitglieder. Auch die römisch-katholische Kirche hat ständig Mitgliedereinbußen zu verzeichnen.
Woran das liegt? Keine Ahnung. Fehlende Identifikationsmöglichkeit, keine Bindung an junge Leute. Religion ist einfach "uncool" geworden.
Liegt vielleicht auch zu einem nicht kleinen Teil daran, dass sich Menschen nicht mehr vorschreiben lassen wollen, wie sie zu glauben haben.
20.03.2013 11:12 Uhr
Inzwischen gibt es eben nicht nur evangelisch oder katholisch. Wir haben dazu andere Religionen, wie den Budhismus, der sogar von der Mitgliederstärke vor dem Judentum liegt.
20.03.2013 11:12 Uhr
Zitat:
Die ev.Kirche ist doch so zeitnah,tolerant,weltoffen und verliert trotzdem laufend Mitlieder.Woran liegt das?
die kath.Kirche wird dagegen täglich schlecht dargestellt,verliert kaum Mitglieder, sogar die Merkel darf nach Rom um den Kratzfuß zu machen


Lieber Umfragesteller, hast du dafür Zahlen??
20.03.2013 11:16 Uhr
Die Evangelische Kirche ist nicht nur das, was hier in der Diskussion herauszuhören ist (und weswegen sie mir 100x lieber ist als die katholische, auch wenn es hier in der Diskussion häufig negativ umgemünzt wird ("beliebig")) - offen, tolerant, wandlungsfähig etc.

Die Ev. Kirche hat auch ihre erzkonservativen Ecken...Stichwort "Pietismus" z.B.
20.03.2013 11:20 Uhr
Also nach meinem Informationsstand verlieren weiterhin BEIDE Kirchen jede Menge Mitglieder.
Warum sollte diese allgemeine Tendenz vor der evangelischen Kirche halt machen?
Die sind zwar kirchen- und gesellschaftspolitisch etwas liberaler als die katholische Kirche, aber für dieses "etwas" braucht es ja auch nicht viel - und ist vermutlich immer mehr Menschen einfach zu wenig.
20.03.2013 11:36 Uhr
Zitat:
Die sind zwar kirchen- und gesellschaftspolitisch etwas liberaler als die katholische Kirche, aber für dieses "etwas" braucht es ja auch nicht viel - und ist vermutlich immer mehr Menschen einfach zu wenig.


Ich glaube nicht, dass es an zu wenig Liberalität und Zeitgeist liegt. IMHO liegt es daran, dass die Kirche es einfach nicht schafft, Verkörperung ihres Kerns - nämlich des Glaubens - zu sein. Bei der kath. Kirche dürfte das in der Tat eine falsche und zu sehr auf sich fixierte Führung aus Rom sein, in der ev. Kirche ist es die fehlende gemeinsame Führung. Zumindest ist das meine derzeitige Erklärung, ohne Theologin zu sein.

20.03.2013 11:38 Uhr
Das kommt noch dazu, Briga, stimmt.
20.03.2013 11:39 Uhr
2010 lag die Anzahl der Austritt in der evangelischen Kirche bei 145.250 Personen, während sogar 181.193 Katholiken ausgetreten sind. Für 2011 und 2012 liegen mir keine Vergleichszahlen via Internet vor.
20.03.2013 12:53 Uhr
@BArg
Zitat:
Ein weiterer Grund dürften die vielen ev. Freikirchen sein. Wem die ev. "Amtskirche" zu wässrig ist und trotzdem vor einem Übertritt in die rk Kirche zurück schreckt, der wird wohl am ehesten in eine ev. Freikirche wechseln.


Die Übetritte von Landeskirche in eine Freikirche sind - gemessen am Mitgliederschwund der Großkirche - zahlenmäßig äußerst gering. Jedes Jahr verlassen fast so viele Menschen die evangelische Kirche, wie die Freikirchen insgesamt Mitgliedern haben: Rund 180.000 Austritte per anno stehen etwa 250.000 Freikirchler gegenüber.

Zudem leiden auch die meisten Freikirchen unter Mitgliederschwund: Baptisten, Altlutheraner und Methodisten verzeichnen schon seit Jahren mehr Ab- als Zugänge. Dazu kommt, dass die wachsenden Freikirchen (z.B. Pfingstler) ihren Mitgliederzuwachs vorwiegend aus Migranten erhalten. Ohne EInwanderung nach Deutschland kein Wachstum in den freikirchlichen Gemeinden.
20.03.2013 13:45 Uhr
wenn ich an einen "gott" glaubte, dann bestimmt nicht an einen der handelsüblichen, der alle paar äonen ein fürchterliches donnerwetter veranstaltet, um arme menschen zu erschrecken, oder mich gar mit einer unsterblichkeit plagt, obwohl ich die welt längst satt habe.
ein so läppisches wesen, das selbst den ameisen uninteressant sein müsste, könnte nur meinen spott auf sich ziehen.
aber einen nicht-menschen-förmlichen braucht genau so niemand, der allem inne wohnte und aus allem herausgekürzt werden müsste.

aber vielleicht existiert er als verrückter computernerd, der gerade dabei ist, durch eine klausur zu fallen, so schlecht, wie er uns programmiert hat.
20.03.2013 13:57 Uhr
Das ist einfach zu erklären und wurde hier auch schon mehrfach genannt. Eine Glaubensrichtung, die sich ausschließlich dem Zeitgeist verschreibt und deren transzendentale Elemente langsam nahezu vollständig verschwinden, verliert ihre sinnstiftende Funktion.
20.03.2013 17:21 Uhr
Entscheidend ist der unbedingte Glaube an Jesus Christus. Wenn aber die evangelischen Kirchengemeinden sich von Jesus Christus entfernen, entfernen sich auch die Menschen von diesen Gemeinden. Nicht umsonst verzeichnen gerade die Freikirchen und evenagelikalen Gemeinden nicht nur in Deutschland einen so großen Zulauf. Dort steht unserr Herr und Erlöser halt im Mittelpunkt.
20.03.2013 18:26 Uhr
Zitat:
Die ev.Kirche ist doch so zeitnah,tolerant,weltoffen und verliert trotzdem laufend Mitlieder


"Trotzdem"
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