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Fragenübersicht Könnte/sollte dieser Pfarrer mit seiner Zivicourage ein Vorbild für die Menschen dieser Gesellschaft sein?
1 - 20 / 21 Meinungen+20Ende
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03.02.2013 18:13 Uhr
Klingt sehr mutig und zumindest erstaunt es micht etwas, das er dafür nicht früher festgenommen wurde. So wie es im Artikel klingt, hat er ja ziemlich offen Widerstand geleistet.
03.02.2013 18:17 Uhr
Guck an, jahrzehntelang Oppositionsarbeit in der DDR geleistet und nie verurteilt worden. Das passt ja so gar nicht zum Bild der unmenschlichen Diktatur.
03.02.2013 18:21 Uhr
Zitat:
Guck an, jahrzehntelang Oppositionsarbeit in der DDR geleistet und nie verurteilt worden. Das passt ja so gar nicht zum Bild der unmenschlichen Diktatur.


Von der Nazizeit sind auch zahlreiche offene Oppositionstätigkeiten dokumentiert, die nicht weiter verfolgt wurden.

Das ändert an der Gesamtbewertung überhaupt nichts, nur zeigt es, dass Diktaturen auch mal fünfe gerade sein lassen können, wenn insgesamt keine Bedrohung zu erwarten ist bzw. bei den Sicherheitskräften vor Ort ein etwas anderer Umgang herrschte.

Und selbst für taz-Verhältnisse ist der Artikel ziemlich eindeutig in Sachen unmenschlicher DDR-Eigenschaften.
03.02.2013 18:25 Uhr
Natürlich gibt es auch Leute, die zum Vorbild taugen. Leider sind sie relativ rar.

Bischof Kamphaus war in seiner Amtszeit auch ein Vorbild an Bescheidenheit und anderen eine Hilfe.

Wenn man dann sieht, wer auf ihn folgte könnte man gar nicht so viel essen wie man kotzen möchte.
03.02.2013 18:29 Uhr
Zivilcourage ist eine lobenswerte Eigenschaft - wenn allerdings jeder unangepasst ist, ist das Anpassung.
03.02.2013 18:29 Uhr
Zitat:
Guck an, jahrzehntelang Oppositionsarbeit in der DDR geleistet und nie verurteilt worden. Das passt ja so gar nicht zum Bild der unmenschlichen Diktatur.


Das lag jetzt nicht an der großen Menschlichkeit des Systems, sondern weil die DDR im kirchlichen Bereich nichts zu melden hatte, wenn man sie nur nicht ließ.

In Ost-Berlin gab es auch ein katholisches Krankenhaus (gibts heute noch, mir ist aber der Name entfallen), in dem die DDR-Prominenz sich gerne behandeln ließ. Und warum? Weil nicht die DDR sondern die katholische Kirche bestimmte, wie die technische Ausstattung war. Und weil das Krankenhaus nicht mit DDR-Gerätschaften sondern Geräten aus dem Westen bestückt wurde vertrauten selbst SED-Bonzen gerne auf die Leistungsfähigkeit des katholischen Krankenhauses.
03.02.2013 18:29 Uhr
Ich hatte von diesem Mann nichts gehört.Da hört man von vielen,die sich später als Widerstandleistende darstellen,aber dieser Mann wird/wurde vergessen.:)
03.02.2013 18:31 Uhr
Zitat:
wenn allerdings jeder unangepasst ist, ist das Anpassung.

?
Bei diesem Mann gehört kein "Wenn" hin.Viele unangepasste und dadurch Widerstand leistende,machen vielen anderen Mut.
Deine Phrase ergibt in diesem Zusammenhang null Sinn.
03.02.2013 18:32 Uhr
Zitat:
Deine Phrase ergibt in diesem Zusammenhang null Sinn.


Den kannst du gerne behalten!

03.02.2013 18:37 Uhr
Manche Gegner wurden auch in der DDR totgeschwiegen, macht man ja heute auch noch...
03.02.2013 18:38 Uhr
Zitat:
Das lag jetzt nicht an der großen Menschlichkeit des Systems, sondern weil die DDR im kirchlichen Bereich nichts zu melden hatte, wenn man sie nur nicht ließ.

Er nutzte seine "Freiräume",daran sieht man,was möglich war.
Auf der anderen Seite glaube ich schon,dass bei grösserer Popularität und dadurch mehr Gefahr für das Regime,die Stasi den Strick um den Pfarrer enger gezogen hätte.
Aber du hast schon recht,foreverdol,dass in kirchlichen "Räumen" mehr möglich war.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 03.02.2013 19:58 Uhr. Frühere Versionen ansehen
03.02.2013 18:48 Uhr
Zitat:
Er nutzte seine "Freiräume",daran sieht man,was möglich war.


Das gabs eben auch. Wir hatten zum Beispiel auch eine Partnergemeinde in Finsterwalde und haben insgesamt 7 Kopien unserer Pieta in die DDR rübergeschafft.

Unserem Pastor konnten die zwar an der Grenze das Auto auseinandernehmen und wieder zusammen bauen, ihn ansonsten zu behindern haben sie sich aber nicht getraut.

Und wenn die Familien, die in die Partnerschaft mit Finsterwalde aktiv waren die dortigen Gemeindemitglieder besuchen wollten, aber kein Visum bekamen- dann fuhren die Finsterwalder eben nach Ost-Berlin und die Leute aus unserer Gemeinde nach Ost-Berlin rüber. Das ging ja gegen Zwangsumtausch.

Nur wenn man sich von denen einschüchtern ließ oder mit ihnen kooperierte, dann wars natürlich mit den Freiheiten vorbei.
03.02.2013 18:52 Uhr
bemerkenswerte biographie!




Zitat:
sondern weil die DDR im kirchlichen Bereich nichts zu melden hatte


in einem totalitären staat würde sich die frage, ob der staat irgendwo "was zu melden" hätte, allerdings nicht stellen.
03.02.2013 18:57 Uhr
Zitat:
in einem totalitären staat würde sich die frage, ob der staat irgendwo "was zu melden" hätte, allerdings nicht stellen.


Doch, denn wenn es um die katholische Kirche ging traf ja eine straff geführte Diktatur (Vatikan) auf eine ebensolche (DDR).

Der Vatikan ist ja durchaus nicht ohne, wenn seine Interessen in Gefahr sind.

Insofern sag ich mal, hatte die katholische Kirche es vom Agieren her in der DDR einfacher als die eben nicht zentralistisch und daher auch nicht so streng und stringent geführte evangelische Kirche in der DDR.

Was die DDR ja viel lieber behinderte als die Offiziellen der Kirche waren die Gläubigen, die sich gute Posten oft abschminken konnten- zumindest wenn sie nicht in der Partei waren.
03.02.2013 19:01 Uhr
Zitat:
Insofern sag ich mal, hatte die katholische Kirche es vom Agieren her in der DDR einfacher als die eben nicht zentralistisch und daher auch nicht so streng und stringent geführte evangelische Kirche in der DDR.

Ich deute das so,dass du meinst,die kath.kirche war dem System in der "Natur" ähnlich und daher näher?Dadurch konnte häufiger eine Hand die andere waschen?
So wie es bei den Nazis war,als die kath.Kirche später sogar die "Rattenlinie" möglich machte?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 03.02.2013 20:07 Uhr. Frühere Versionen ansehen
03.02.2013 19:09 Uhr
Zitat:
Ich deute das so,dass du meinst,die kath.kirche war dem System in der "Natur" ähnlich und daher näher?D


Der zweite Teil der Deutung ist falsch. Von der Natur her waren die sich- außer von der Ausrichtung her natürlich, die DDR hatte ja mit Glauben so viel am Hut wie die Kuh mit dem Sonntag- ähnlich, von dem her, wie der Staat gestrickt ist.

Aber dadurch waren sie sich just nicht näher, weil halt grober Klotz auf groben Keil traf. Der Vatikan ist ja durchaus ein Riesenapparat, der an Sturheit manchmal schwer zu überbieten ist.

Das was denen mit den Nazis passiert ist, ist ihnen bezüglich DDR nicht passiert.

Und guck auch mal, wen die zu DDR-Zeiten dahin geschickt haben: jenen Menschen, der uns ohne Wiedervereinigung in Köln erspart geblieben wäre: Joachim Meisner. Als Prellbock gegen DDR-Begehrlichkeiten war der da jedenfalls richtiger denn als Erzbischof von Köln.
03.02.2013 19:14 Uhr
Zitat:
Der Vatikan ist ja durchaus nicht ohne, wenn seine Interessen in Gefahr sind.



ach, naja.
auf diese "an die kirche haben sie sich nicht rangetraut"-nummer gebe ich eigentlich nicht viel.

die katholische kirche sorgt gern mal für aufsehen, faktisch dürfte der vatikan aber in der westlichen welt keine wurst vom teller ziehen. natürlich sind sie nicht ohne, aber sie haben nichts zu sagen.

vermutlich hat man in der ddr eher davon abgesehen den nicht-weltlichen raum gleichsam zu infiltieren, weil er einfach schwerer zu infiltrieren ist und gleichzeiit wiederum keine gefahr von ihm ausgeht.
03.02.2013 19:27 Uhr
Zitat:
Das was denen mit den Nazis passiert ist, ist ihnen bezüglich DDR nicht passiert.

Und guck auch mal, wen die zu DDR-Zeiten dahin geschickt haben: jenen Menschen, der uns ohne Wiedervereinigung in Köln erspart geblieben wäre: Joachim Meisner. Als Prellbock gegen DDR-Begehrlichkeiten war der da jedenfalls richtiger denn als Erzbischof von Köln.

Chapeau!
03.02.2013 19:32 Uhr
aber wir haben doch schon Gauck.
der man der ganz alleine die DDR zu Fall brachte und auch heute noch jeden Tag die kommunistische Bedrohung abwehrt
03.02.2013 19:36 Uhr
Zitat:
der man der ganz alleine die DDR zu Fall brachte


ich denke das war der Garbetschew
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