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Glaubst Du, daß der Wille frei ist? |
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07.12.2012 21:57 Uhr |
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Schopenhauer hat Recht, nicht nur in diesem Punkt. Der Wille ist nicht frei. Der Mensch ist eben Mensch und nicht göttlich. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.12.2012 23:25 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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07.12.2012 22:04 Uhr |
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Um das zu ergänzen: Der Wille des Menschen ist bestimmt von seiner Umwelt. Eim Zweckverhalten, nicht mehr und nicht weniger. Insofern untrscheidet den so gepriesenen "freien Willen" des Menschen nur wenig von dem Instinkt seiner (domestizierten( Haustiere. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.12.2012 23:29 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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07.12.2012 22:22 Uhr |
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In der eindeutigen Determination liegt Schopenhauer falsch, aber der Wille ist auch nicht halb so frei wie wir gerne glauben.
Sehr plastisch lässt sich dies an dem Beispiel festmachen, Zähle bis hundert, nenne mir ganz spontan und sofort ein beliebiges Wekzeug in einer frei gewählten Farbe. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.12.2012 00:08 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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07.12.2012 22:28 Uhr |
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Komplett frei, also ohne jegliche Einflüsse von außen? Nein, das glaube ich nicht, denn wir leben ja nicht im luftlleren Raum. Unsere Umwelt nimmt immer mehr oder weniger Einfluß auch auf unseren Willen. |
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07.12.2012 22:30 Uhr |
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Achso, wer es mit dem Werkzeug und der Farbe nicht kennt:
artig bis hundert gezählt?
artig beides genannt?
brav
war bestimmt ein roter Hammer. |
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07.12.2012 22:43 Uhr |
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Streng genommen nicht. Der Wille ist immer eine Konsequenz aus den verschiedensten sozialen und genetischen Einflüssen. Insofern ist er nie voraussetzungslos und nie vollkommen frei. Er ist ein gesellschaftliches und biologisches Produkt. |
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07.12.2012 22:53 Uhr |
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Nein, grüne Zange.
Aber zur Frage: Weder ist der menschliche Wille frei noch ist er vorherbestimmt.
Was wir als Willensbildung ansehen, sind im Gehirn ablaufende biochemische und elektrische Prozesse, die schon abgelaufen sind, wenn uns das als Wille bewusst wird.
Das bedeutet aber nicht, dass alles vorherbestimmt ist, genausowenig, wie der Fall eines Würfels exakt vorherbestimmt wäre. Selbst bei exakter Kenntnis aller Ausgangsvariablen bleibt auf Quantenebene eine Ungewissheit übrig, die man Zufall nennen könnte.
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07.12.2012 23:42 Uhr |
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Äußerst interessante Frage, zumal sie auch zentral für das Menschenbild oder bei philosophisch-religiösen oder politischen Betrachtungen ist. Zunächst mal muss man sich vielleicht darüber klar werden, was die Freiheit des Willens einschränken kann. Hier wären Faktoren zu nennen wie die eigenen Ressourcen (kann ich das, was ich möchte, überhaupt realisieren, liegt es im Rahmen meiner Möglichkeiten?), welche Charakterstruktur habe ich, welche Lebenserfahrungen haben mich geprägt, welche Defizite kommen mir immer wieder in die Quere, nach welchem Muster wurde ich erzogen/sozialisiert, und was habe ich mir selbst im Laufe meines Lebens als eigene sinnvolle und gangbare Philosophie oder Weltsicht erarbeitet, d.h. welche „Entscheidungsmatrix“ lege ich letztlich an?
Zunächst mal ist natürlich klar, dass einem oft in Anbetracht begrenzter Ressourcen nicht jede denkbare Möglichkeit gleichermaßen offen steht, und dass die Mischung aus charakterlichen Neigungen, anerzogenem Über-Ich und eigenen Erfahrungen und Überzeugungen ein Raster vorgibt, an dem man sich zumindest grob orientiert. Hinzu kommt noch, wie viel Zeit einem für eine Entscheidung zur Verfügung steht, ob man sich eher vom Gefühl/Instinkt (Bauch) oder von rationaler Überlegung leiten lässt, ob man die eigenen Interessen oder die Wünsche und Erwartungen Dritter in den Vordergrund stellt, etc. Auch Faktoren wie Gewohnheiten/Automatismen und Vorurteile, die letztlich der Vereinfachung des Lebens dienen (man kann schließlich nicht jede kleine Alltagsaktivität bis ins Letzte auseinander klamüsern, daher helfen einem hier eingeübte Automatismen) können den Spielraum eigener Entscheidung vermindern.
Insofern ist der Mensch wohl nicht völlig frei und kann es auch nicht sein, da er als eben nicht omnipotent ist und völlig über den Dingen steht, aber die Freiheit der eigenen Entscheidung bleibt ein Ideal, dem man sich m.E. zumindest annähern kann, je mehr man die obigen Punkte hinterfragt und je mehr Zeit man sich zu rationaler Überlegung nehmen kann. Und wenn ich mich dann ganz bewusst dafür entscheide, bestimmte Wertvorstellungen (christliche, muslimische, humanistische, sozialdemokratische, etc.) als sinnvolle Leitlinie zu Rate zu ziehen, dann hebt das die Einschränkung, die einem aus unbewusster Unterwerfung unter vorgegebene Regeln erwachsen würde, zumindest teilweise wieder auf, da man diesem dann bewusst zustimmt.
Ein ganz interessantes Interview zum Thema findet sich auch hier:
http://www.youtube.com/watch?v=au0NpWl6ju4
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.12.2012 00:44 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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08.12.2012 00:45 Uhr |
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Früher war ist - reichlich unreflektiert - der Ansicht, daß der Wille frei ist. Heute habe ich daran starken Zweifel, auch wenn ich nicht behaupten kann, mir in dieser Frage eine abschließende Meinung gebildet zu haben. |
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08.12.2012 00:57 Uhr |
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ich fürchte, dass keine Entscheidung wirklich "frei" ist. Alles was wir tun resultiert aus dem, was in unserem Hirn bereits gespeichert ist. Alles ist eine Folge des vorherigen Zustands.
Ob es zielgerichtet determiniert ist, oder eine zufällige Festlegung ist eine andere Frage.
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08.12.2012 01:12 Uhr |
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Einem Marathonläufer ist es bewußt, daß es sein Wille ist, der ihn bei km 37 antreibt und ihn davon abhält, sich für die naheliegende Option, sich ins Gras zu werfen, zu entscheiden.
Colin_Wilson schreibt in seiner Abraham-Maslow-Biografie, daß Lehnsesselphilosophen die Wichtigkeit des Willens verkennen, weil das Denken so wenig von ihm Gebrauch macht - wie Zoologen, die das Verhalten von Tigern anhand der ausgestopften Exemplare studieren. |
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08.12.2012 06:32 Uhr |
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Na dann legt mal eure Hände in den Schoß, es ist ja alles vorherbestimmt und anerzogen...
Solch Bürger wünscht sich jeder Despot. |
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08.12.2012 08:39 Uhr |
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Ich habs nicht so mit Philosophie. Mir gefällt aber dieses schwurbilige Gewäsch im Hintergrund nicht, weil es dem Menschen jede Verantwortung nimmt und das ist ziemlich destruktiv. |
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08.12.2012 09:51 Uhr |
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Jein - das Hirn setzt Prioritäten: Besteht beispielsweise Mangel an Nahrung, ist sein Wille ausschließlich auf Nahrungsbeschaffung ausgerichtet.
Je weniger Mangel an irgendwas, desto freier der Wille.
Menschen sind instinktgesteuerter, als sie zuzugeben bereit sind.
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08.12.2012 10:12 Uhr |
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Die Freiheit des Willens ist eine Glaubensfrage des Subjekts selbst.
Dies gilt sogar, falls die Welt und damit die Zukunft im physikalischen Sinne deterministisch bestimmt ist.
Insofern ist die Ãœberlegung von Schopenhauer nur eine von mehreren konkurrierenden Theorien zur Freiheit des Willens und ohne jegliche praktische Relevanz.
/rMS |
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08.12.2012 11:48 Uhr |
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Definieren wir "frei": Als Möglichkeit zur Wahrnehmung sämtlicher Optionen verstanden, reduziert sich die Freiheit semper et ubique. Anders gesagt: Der Sprung aus dem Fenster ist vielleicht noch frei; nicht aber die Option, zu fliegen, statt abwärts zu segeln. Begreift es endlich: Irgendwo, irgendwann kommt immer die Grenze, die wir nicht selbst gesteckt haben. Also hört mir auf mit "frei". Das gibt es nicht. Chimäre! |
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09.12.2012 00:37 Uhr |
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@ RufusRockII
Definieren wir "frei": Als Möglichkeit zur Wahrnehmung sämtlicher Optionen verstanden...
Das ist witzlos. In diesem Sinne ist noch nicht einmal Gott frei, denn wie der Seminarist in der von P. D. Ouspensky mitgeteilten Anekdote sagt, kann selbst Gott nicht die Trumpf-As mit einer Zwei stechen. |
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