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Religiöse Initiation im Kindesalter, geht sie aus Deiner Sicht in Ordnung? |
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19.11.2012 07:40 Uhr |
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Nein. Egal um welche Riten welcher Religion es geht.
Ob nun Beschneidungen, Kindstaufen, Kommunion etc.; alles erst ab Volljährigkeit.
M.E.muß ein absolutes, kontrolliertes Indoktrinationsverbot für Kinder her.
Das ist Kindesmißbrauch übelster Sorte.
Sollte übrigends auch für politische Gruppen gelten. |
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19.11.2012 07:40 Uhr |
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Zwar bin ich nicht religiös, aber bei der gedanklichen Beschäftigung mit der Materie habe ich mich schon immer gefragt, warum man Kindern etwas aufdrückt, bevor sie mit eigenem Bewusstsein selbst entscheiden können.
Da spielt wohl "Seelenfängerei" eine Rolle .... |
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19.11.2012 07:54 Uhr |
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Initiationsriten haben so die Eigenschaft, dass sie im Kindes- oder jugendlichen Alter vollzogen werden. Ich finde, dass das ein ganz schwerer Thema ist.
@rKa
Dann stellt sich die Frage wo Indoktrination anfängt und wo sie aufhört. Eltern erziehen ihre Kinder logischerweise nach ihrem Weltbild und ich glaube, dass man dies in der Regel auch nicht als problematisch ansehen kann. Es gibt aber sicher auch einige Ausnahmen. |
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19.11.2012 08:09 Uhr |
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@il queru
Riten sind in letzter Konsequenz aber nichts anderes als bestimmte Normen und Werte, die einem Kind vermittelt werden. Ich bin ganz deiner Meinung, dass man nicht alle Riten, nur weil sie Tradition sind, in Schutz nehmen kann (z.B. Beschneidung bei Mädchen), aber verteufeln sollte man auch nicht alle. Die Taufe hat beispielsweise relativ wenig mit Indoktrination zu tun, denn die Konfirmation/Firmung geschieht später aus eigenem Willen heraus - die Mehrheit lockt aber das Geld. Ich denke, dass gerade die Ausübung von Religion in Europa eines der am wenigsten ideologisierten Lebensbereiche ist. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.11.2012 09:13 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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19.11.2012 08:12 Uhr |
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@ Orang Hijau
Es geht mir auch weniger um "Verteufelung". Ich denke eben, dass diese Riten ihren Ursprung in einer Zeit haben, als die jeweiligen Religionen auch weltliche Macht inne hatten und daher sich frühzeitig ihre "Schäfchen" sichern wollten.
Ob das aber heute noch notwendig ist ....? |
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19.11.2012 08:19 Uhr |
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Für mich ist meine Religionszugehörigkeit ein Stück Heimat, das ich wohl nicht hätte, wenn ich nicht von klein auf darin aufgewachsen wäre. Egal wo auf der Welt ich einen kath. Gottesdienst besuche - ich kenne die Riten, fühle mich in der Gemeinschaft aufgehoben und wenn es ein lat. Gottesdienst ist, verstehe ich sogar die Texte. Religion ist immer auch ein Teil der Kultur, und da redet auch niemand von Indoktrination.
Ich frage mich also umgekehrt: Warum sollten religiöse Eltern das ihren Kindern vorenthalten? Die Kinder sollen und müssen später sowieso für sich entscheiden, niemand kann jemanden zwingen, etwas zu glauben oder nicht. |
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19.11.2012 08:21 Uhr |
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@il queru
Riten gibt und gab es ja schon lange bevor sich die Weltreligionen ausgebreitet haben. In einigen Gesellschaften gibt es noch ganz andere Initiationsriten und natürlich sollen diese an die Gesellschaft binden. Es ist die Frage, ob man in einer Zeit, wo Religion sowieso ins Private gerückt ist, ihre wenigen verbliebenen Riten noch in Frage gestellt werden müssen? Ich denke auch, dass das auf wenig Gegenliebe stößt und unnötige Konfrontation mit sich bringt. Mich zwingt keiner in eine Kirche zu gehen und eine weltliche Macht haben sie nicht mehr, zumindest in Europa. |
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19.11.2012 08:21 Uhr |
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Aus meiner Sicht ist das nicht in Ordnung.
Logischer Weise werden Eltern ihre Kinder nach ihrem eigenen Weltbild erziehen - allerdings stellen meiner Meinung nach religiöse Riten wie Taufen oder Beschneidungen im frühen Kindesalter eine Missachtung der in unserem Lande gesetzlich zugesagten Religionsfreiheit dar. |
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19.11.2012 08:28 Uhr |
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@Poz
Wenn das Kind dann erst einmal erwachsen ist, kann es seine Religionsfreiheit doch unvermindert wahrnehmen. Neben der Volljährigkeit gibt es noch die Religionsmündigkeit, die zumindest in Deutschland früher einsetzt. |
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19.11.2012 08:30 Uhr |
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@il queru
"Bilden sich da nicht in den prägenden Jahren Gewohnheiten heraus, die später schon deshab nicht mehr hinterfragt werden, weil "man es ja schon immer so gemacht hat"? Das meinte ich vorhin übrigens auch mit "Seelenfängerei"."
Damit unterstellst du Eltern aber faktisch, dass sie nicht am Kindeswohl interessiert sind. Ich glaube nicht, dass es einem Kind schadet, wenn es mit Religion in Verbindung kommt und es ist sogar Aufgabe der Eltern ihre Kinder zu leiten. Das können sie logischerweise nur nach ihrem Weltbild. Das ist aber immer noch besser, als wenn der Staat ein Weltbild vorgibt. Das halte ich nämlich für sehr gefährlich. |
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19.11.2012 08:34 Uhr |
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@rKa
Da hast du ein wichtigen Punkt angesprochen. Die meisten Kindeswohl-gefährdenden christlichen Sekten kennen ja keine Kindestaufe und trotzdem wird ein starker Gruppenzwang ausgeübt, den man in kath. Kirchen und ev. Landeskirchen so nicht kennt. |
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19.11.2012 08:34 Uhr |
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Mir ist völlig klar, dass man solchen Riten in überschaubarem Zeitraum ohnehin nichts ändern wird, Eher wird der Papst evangelisch. Gleichwohl sehe ich solche Riten in der Mehrheit auch eher kritisch. Ich gehe nicht soweit, grundsätzlich hier von "Kindesmissbrauch" zu reden. Aber mit freier Willensbildung hat das eben auch nichts zu tun. Was spräche dagegen, den Kindern den ihnen ohnehin zugebilligten besonderen Status auch in der Religion zuzugestehen? Keiner wird ernsthaft etwas dagegen haben, wenn Kinder mit in die Kirche, Synagoge oder Moschee kommen. Aber müssen sie deswegen auch nach formalen Riten in die Glaubensgemeinschaft aufgenommen werden, wenn sie das zu einem späteren Zeitpunkt auch ganz aus freiem Willen tun könnten? Eine dem Menschen zugewandte Religion kann doch sicher auch Kindern Halt geben, die nicht einem bestimmten Ritus unterzogen wurden. |
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19.11.2012 08:37 Uhr |
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@il querulante
Zitat:Bilden sich da nicht in den prägenden Jahren Gewohnheiten heraus, die später schon deshab nicht mehr hinterfragt werden, weil "man es ja schon immer so gemacht hat"?
Kann ich aus meiner Sicht nicht bestätigen. Es ist vielmehr so, dass bei fast allen, die ich aus Kirchenkreisen kenne, eine "Glaubenskrise" eingetreten ist, aus der entweder ein reifer Glaube erwächst oder eben eine Abwendung von dem, was man als Kind erstmal so hingenommen hat. Pupertät macht sozusagen auch vor dem Glauben nicht halt. Und das ist auch gut so.
Mag sein, dass noch zu unserer Elterngeneration viel weniger hinterfragt wurde, aber da hat der Glaube auch oft eine ganz andere, soziale Bedeutung gehabt. Bevor man in Gefahr lief, gar nicht mehr zu glauben und sich damit besonders auf dem Land sozial ausgrenzte, nahm man lieber das, was man hatte und kannte. Das gibt es auch heute noch, aber das ist ein Problem der Persönlichkeitsbildung und keins der religiösen Indoktrination. Also zumindest in meinen Augen. |
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19.11.2012 08:40 Uhr |
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@BAsilik
Du darfst aber auch nicht vergessen, dass Kinder immer von ihren Eltern oder einem Vormund vertreten werden, weil ihre freie Willensbildung sich erst noch bilden muss. Kinder müssen zu einer solchen freien Willensbildung erzogen werden und es ist die Frage, ob bestimmte Riten sie davon abhalten oder eben nicht. Ich denke nicht, dass die Taufe eine solche Einschränkung darstellt. |
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19.11.2012 08:45 Uhr |
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rKa
die Jugend geht immer eigene Wege oder in Proteshaltung. Erst im Alter macht sich die Erziehung und "Prägung" mehr bemerkbar.
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