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Fragenübersicht Was ist eure Meinung zum Kosovo Problem? Und was wäre die beste Lösung?
1 - 20 / 39 Meinungen+20Ende
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28.10.2012 08:16 Uhr
Prinzipiell haben die Staaten von NATO bzw. EU einen gefährlichen Präzedenzfall geschaffen, indem sie das Spiel der UCK noch mitgemacht haben.

Sezessionisten aller Herren Länder haben jetzt quasi ein Musterdrehbuch in der Hand, wie sie sich auch mit unterlegenen Kräften und ohne völkerrechtliche Legitimation aus ihrem Staatsverband lösen können: fleißig Terroranschläge verüben, Gegenmaßnahmen der Staatsmacht provozieren, dann darauf vertrauen dass die Weltpresse prinzipiell mit den vermeindlich Schächeren sympathisiert und folglich über Verbrechen der Sezessionisten großzügig hinweg sieht, während Verbrechen des Zentralstaates bzw. selbigem gewogenen Milizionären genüßlich ausgebreitet werden. Und dann heulen, heulen, heulen, bis eine selbsternannte Ordnungsmacht glaubt intervenieren zu müssen.

Hätte man vermeiden wollen dass sowas Schule macht hätten die westlichen Staaten auf die Anerkennung der Unabhängigkeit 2008 verzichten müssen und sich an die Zusagen von 1999 erinnern sollen, als gegenüber Serbien noch von Autonomie, nicht jedoch von Abtrennung der für Serben ja aus historischen Gründen bedeutsamen Provinz die Rede war.

Das mindeste was man aus heutiger Sicht noch richtig machen könnte und sollte wäre, die mehrheitlich serbisch bewohnten Teile des Kosovo Serbien anzuschließen (meinetwegen mit vorhergehender Volksabstimmung, was ohnehin ein Pro-forma-Akt wäre).

Es ist nicht einzusehen, dass man eine Provinz aus einem souveränen Staat herauslöst mit dem Argument, die dort mehrheitlich siedelnde Volksgruppe könne nicht mehr unter der Oberhoheit der anderen weiterleben, dasselbe Argument mit umgekehrten Vorzeichen jedoch ablehnt.
28.10.2012 08:32 Uhr
Den Kosovo wieder zu Serbien und die Albaner, denen das nicht paßt, nach Albanien verfrachten.
28.10.2012 08:48 Uhr
Das ehemalige Jugoslawien ist sowieso ein schwelender Krisenherd. Tito hat damals mit seiner Macht die verschiedenen Volksgruppen und Territorien zusammengehalten. Wenn man so ein Konglomerat wirklich einen will, dann braucht es entweder Macht von außen oder einen starken inneren Führer. Mit Führer meine ich keinen Diktator, sondern eine starke Persönlichkeit, die es schafft eine Einheit herzustellen, die auf demokratischen Grundsätzen fußt und gleichzeitig die Rechte und Interessen der einzelnen Volksgruppen in einem Konsens - oder zumindest gangbaren Kompromiss bündelt. In der derzeitigen Situation ist natürlich auch eine Spaltung denkbar - allerdings verbunden mit den schlimmen Ausprägungen an Umsiedlung, Vertreibung, Diskriminierung etc... - der Status Quo jedenfalls ist auch nur ein fauler Kompromiss.
28.10.2012 09:10 Uhr
Zitat:
der Status Quo jedenfalls ist auch nur ein fauler Kompromiss.


Kompromiss würde doch implizieren, dass beide Seiten ein bisschen was haben, aber keine ihre Maximalforderung.

Hier ist's doch aber so, dass die Serben gar nichts haben und die Albaner alles wovon sie träumten.

Das ist kein Kompromiss, nicht mal ein fauler, verfaulter, verrotteter.
28.10.2012 09:31 Uhr
Man beachte lieber die neu errichteten NATO-Stützpunkte und Abschußrampen in Richtung Rußland.

Die Probleme der Kosovaner waren zweitrangig, die konnten schon vorher in Richtung "Freiheit und Demokratie" reisen...
28.10.2012 09:34 Uhr
Und vergessen wir nicht die Lügen betreffs Massenmorde und Vergleiche mit KZ...

und die aktive Zuarbeit der Grünen und der SPD für den 1.Waffengang Deutschlands nach dem 2.WK .
28.10.2012 09:38 Uhr
Zitat:
Hier ist's doch aber so, dass die Serben gar nichts haben und die Albaner alles wovon sie träumten.


Rücksichtnahmen auf serbische Befindlichkeiten wegen einer Gegend, in der die größten serbischen Niederlagen vor ein paar hundert Jahren stattfanden verstehe ich ohnehin nicht.
28.10.2012 09:40 Uhr
An derartigen Problemfällen erkennt man wiedermal die Unsinnigkeit von Landesgrenzen und den überholten Nationenbegriff.
28.10.2012 09:56 Uhr
Eine einfache Lösung dürfte es mittlerweile nicht mehr geben. Ein Anschluss des Kosovos an Serbien scheint undenkbar, würde man damit doch die Fehler der letzten Jahren eingestehen und den Zustand der Vorkriegszeit wiederherstellen.
Eine Teilung des Kosovos dürfte noch größere Probleme schaffen, als sie momentan bestehen.
Ein Anschluss an Albanien wäre dann wohl der Todesschuss für die letzten Serben in der Region.
Status quo ist unerträglich, wird aber wahrscheinlich aufrechterhalten.
28.10.2012 10:01 Uhr
Ich kenne das Kosovo sehr gut und viele Serben die dort Leben. Die wurden eingeschüchtert und danach wurde ihnen das doppelte Geld für ihr Haus geboten. Die haben das Natürlich angenommen weil sie mit diesen Geld sich in Serbien eine Villa kaufen können. Als Lösung sehe ich das die Albaner in Kosovo einen Status bekommen wie Vojvodina in Serbien. Serbien sollte man in die EU aufnehmen natürlich muss Serbien seine Hausaufgaben machen.
28.10.2012 10:07 Uhr
"Serbien sollte man in die EU aufnehmen"

Das sollte man vielleicht, aber nicht sofort und auch nicht bald. Der Aufnahme würdiger als Kroatien ist Serbien allemal.
28.10.2012 10:13 Uhr
DgMvS

Kroatien hat in vieler Hinsicht seine Hausaufgaben gemacht. Serbien sollte das natürlich auch machen. Wer als erster in die EU kommt ist mir General egal. Ich sehe das so das durch den Kroatien beitritt auch eine gewisse Stabilität auf den Balkan geschaffen wird. Die Leute auf den Balkan egal ob aus Slo, Kro, Bih, Ser ,Mo, und MK sie haben das verlangen sich frei auf den Balkan zu bewegen den viele Leute haben Familie überall verstreut.
28.10.2012 11:16 Uhr
Ich wäre dafür den Kosovo an Albanien anzuschließen. Allein ist dieses Konstrukt kaum lebensfähig und wird ewig an der Brust von EU und UN hängen, mal ganz davon abgesehen, dass es ein korruptes Verbrechernest ist.
28.10.2012 11:21 Uhr
"Ein Anschluss an Albanien wäre dann wohl der Todesschuss für die letzten Serben in der Region."

Wieso das? Ich glaube Albanien ist ein besserer Rechtsstaat als es der Kosovo jemals sein wird. Eine Zukunft des Kosovo in Serbien ist ziemlich unwahrscheinlich, selbst wenn sich Serbien sehr der EU angenähert hat.
28.10.2012 11:30 Uhr
@Orang Hijau

Egal ob Albanien oder Kosovo die Serben werden in Isolation leben wie jetzt. Ich kann mich erinnern als viele Serben aus Serbien nach den Kosovo gefahren sind um ein Orthodoxen Feiertag zu feiern. Die Kosovo Polizei hat jeden einzelnen Serben untersuch von unten bis oben manche haben sich nackt ausziehen müssen. Jede Serbische Fahne die gefunden worden ist verbrannt worden weil es als Provokation gesehen worden ist.
28.10.2012 11:40 Uhr
@Vojvoda

Man könnte die nördlichen serbisch-besiedelten Gebiete auch abtrennen. So oder so wird es lange dauern bis sich dort die Gemüter wieder beruhigen. Und es ist ja nioht so, dass die Serben ganz unschuldig sind an der Situation auf dem Balkan und speziell auch im Kosovo. Wenn Serbien und Albanien erst einmal in der EU sind, wird Gras über die Vergangenheit wachsen, aber in einem Staat ist die Lage eben so problematisch, wie du es ja selbst beschreibst.
28.10.2012 12:18 Uhr
Zum einen: Es heißt "das" Kosovo. Aber das ist nur eine Notiz am Rande.

Die Problematik ist schwerwiegend. Es ist schwierig hier eine Lösung zu finden, weil beide Seiten über Jahre und Jahrhunderte das Kosovo für sich beanspruchten. Die unbelegte Geschichte Illyrien oder die Schlacht auf dem Amselfeld - beides Gründungsmythen die bis heute für die Albaner wie Serben eine prägende Rolle spielen. Darüber hinaus gab es von Epoche zu Epoche Vertreibungen und Völkermorde auf beiden Seiten. Der Konflikt hat sich über Jahrhunderte immer mehr verselbständigt und am Ende, ja bis heute für eine Partei immer nur Leid bedeutet. Selbst heute gibt es wieder Vertreibungen: Diesmal sind es die Kosovo-Serben im Norden. Auch wenn die Qualität nicht mit den Taten der Vergangenheit vergleichbar sind, bleibt die Lage im Kosovo dadurch angespannt. Ich erinnere an die zwei verwundeten Bundeswehrsoldaten zu Jahresbeginn.

Die Problematik bleibt, dass beide Seiten totale Ansprüche erheben: Die kosovarische Seite beansprucht ihre Unabhängigkeit, Serbien hingegen möchte das Kosovo nur Autonomie-Rechte erteilen, es in Serbien eingliedern.

Neben den ganzen Mythen und nationalistischen Parolen gibt es aber für beide Seiten auch gute und ökonomische Gründe ihre Positionen zu halten: Das Kosovo hat große Vorkommen an Braunkohle vorzuweisen, was in der gegenwärtigen Armut und Arbeitslosigkeit sich leider nicht widerspiegelt. Aber diese Vorkommen, die größten in ganz Europa, bleibt ein relevanter Aspekt.

Gegenwärtig kann das Kosovo nur durch die internationale Unterstützung überleben. Aber sie haben wichtige und starke Verbündete mit den USA oder Deutschland. Ein Großteil der EU hat das Kosovo anerkannt, bis auf Spanien, wegen seinen eigenen ungelösten Konflikte im Lande. Von daher wird das Kosovo wohl mittelfristig eigenständig bleiben. Dazu kommt, dass Serbien in die EU drängt. Doch ohne eine friedliche Lösung bezüglich des Kosovos wird ein Beitritt unwahrscheinlich sein. Am Ende muss sich wohl Serbien fügen, kann dadurch aber in den europäischen Staatenbund rein. Serbien muss sich entscheiden, was ihnen wichtiger ist. Und das Kosovo muss endlich die Korruption und die organisierte Kriminalität bekämpfen und ihre Unabhängigkeit bestätigen, in dem sie ihre ökonomischen Chancen wahrnehmen und von der internationalen Stütze sich lösen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 28.10.2012 13:25 Uhr. Frühere Versionen ansehen
28.10.2012 14:15 Uhr
"Allein ist dieses Konstrukt kaum lebensfähig und wird ewig an der Brust von EU und UN hängen, mal ganz davon abgesehen, dass es ein korruptes Verbrechernest ist."

Es hängt an denen, die es geschaffen haben, und zwar als das Verbrechernest, als das sie es geschaffen haben.
28.10.2012 14:18 Uhr
"Man könnte die nördlichen serbisch-besiedelten Gebiete auch abtrennen. So oder so wird es lange dauern bis sich dort die Gemüter wieder beruhigen. Und es ist ja nioht so, dass die Serben ganz unschuldig sind an der Situation auf dem Balkan und speziell auch im Kosovo."

Das ist zu einfach gedacht. Aus Vielvölkerstaaten, wie sie es auf dem Balkan gab, kann man durch Grenzziehungen nicht separate homogene Nationen machen.
Der Verweis auf die Schuld Serbien ist recht albern. Das sieht man schon daran, dass man den Satz auch umdrehen kann: Die Kosovoalbaner sind alles andere als unschuldig an der Situation.

28.10.2012 17:58 Uhr
Zitat:
Und vergessen wir nicht die Lügen betreffs Massenmorde und Vergleiche mit KZ...
Ja, die Massengräber, die man immer wieder fand und findet sind natürlich alle nur erlogen und erfunden, nicht?
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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