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Fragenübersicht Wird es zu einer Abspaltung Kataloniens von Spanien kommen?
1 - 20 / 51 Meinungen+20Ende
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14.09.2012 07:11 Uhr
Möglich ist wohl immer alles - Spanien ist ja beinahe ein Vielvölkerstaat wie einst Jugoslawien.

Hoffentlich siegt jedoch die Vernunft über den Nationalismus.
14.09.2012 07:21 Uhr
Wenn sie halbwegs bei Verstand sind, nein. Man hat ja an Abchasien, Kosovo und Tschetschenien gesehen, wo das hinführt.
14.09.2012 07:28 Uhr
Sieht zumindest derzeit nicht danach aus. Dafür brodelt es wieder mehr in Südtirol. Da kann es derzeit bei einem passenden Auslöser, der das Faß zum Überlaufen bringt, richtig übelst losgehen...

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 14.09.2012 09:37 Uhr. Frühere Versionen ansehen
14.09.2012 08:07 Uhr
Vieleiocht bilden ja dann Katalonien, Bayern und Nordslowenien (aka Kärnten) einen gemeinsamen Staat. ^^
14.09.2012 08:08 Uhr
@ WMB

Ok, Katalonien, Bayern und Nordslowenien (aka Kärnten) und Südtirol.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 14.09.2012 10:11 Uhr. Frühere Versionen ansehen
14.09.2012 08:21 Uhr
Sehr schwer zu sagen es gibt ja unzählige Autonomie- und Unabhängigkeitsbewegungen in ganz Europa

Regionen in Europa wo man aber sowas de facto aussschließen kann das aus diesen ein Staat hervorgehen wird weil dazu schlicht der Wunsch in der Bevölkerung marginal ist sind meines Erachtens beispielweise Wales, Korsika, Sardinien, Galicien

Es gibt aber drei Regionen wo es zumindest genauso wahrscheneich wie unwahrscheinlich ist und daher schwer zu sagen ist:
Schottland, Flandern, Katalonien, Baskenlend. Diese Regionen hatten schon traditionell immer eine sehr stark ausgesprägte Identität und Kultur zudem kommt auch noch dazu das alle 4 Regionern deutlich
wohlhabender als der Landesdurchschnitt sind was dem Wunsch nach Unabhängigkeit zusätzlich befeuert.
Viel Sinn macht es letzlich nicht da Kleinstaaterei meistens langfristig zu Nachteilen für die betroffene Region führt.
14.09.2012 08:28 Uhr
Zitat:
alle 4 Regionern deutlich
wohlhabender als der Landesdurchschnitt sind was dem Wunsch nach Unabhängigkeit zusätzlich befeuert.


Das dürfte den Hauptgrund stellen - ist aber auch konjunkturabhängig. Kann also böse nach hinten losgehen. Es ist kontraproduktiv, den nationalen Igel allzu stachelig zu machen in einer Welt, in der jeder als Reisender, Arbeiter oder dauerhaft fast überall landen kann.
14.09.2012 08:57 Uhr
Nein, dafür reicht den Katalanen das Geld nicht.
14.09.2012 09:19 Uhr
Das halte ich für unwahrscheinlich.

Und der Hauptgrund dafür ist, daß "Katalonien" nicht klar genug abgegrenzt ist (und das ist ein entscheidender Unterschied z. B. zu Schottland).

Gebiete wie Valencia oder die Balearen sind katalanisch genug, daß die Kernkatalanen nicht ohne diese in die Unabhängigkeit gehen werden.
Aber sie sind nicht katalanisch genug, daß sich dort eine ausreichende Mehrheit von Spanien trennen möchte.
14.09.2012 09:27 Uhr
"Aber sie sind nicht katalanisch genug, daß sich dort eine ausreichende Mehrheit von Spanien trennen möchte."

Ja richtig streng genommen sind ja die Balearen und Valencia auch zumindest z.t. Katalanischpraschig, der Katalanische Nationalismus trifft dort (vor allen in Valencia) allerdings auf breite Ablehnung und die Leute wollen davon dort nichts wissen.
14.09.2012 09:37 Uhr
Es steht zu hoffen, dass es sich nur um ein durch die derzeitige Krise angefachtes Strohfeuer handelt.
Und vor allem, dass die EU und Deutschland in diesem Fall nicht den selben historischen Fehler erneut begehen wie einst in Jugoslawien, als man die Unabhängigkeit von Slowenien und Kroatien völlig ohne Not und übereilt anerkannte und damit am Ende erheblich zum Ausbruch des Bürgerkrieges beitrug.
Denn eine Unabhängigkeit Kataloniens wäre nahezu gleichbedeutend mit einem Zerfall Spaniens. Denn wären die Katalanen mit ihren seperatistischen Bestrebungen erfolgreich, würden das Baskenland und möglicherweise auch die Galicier wohl nicht lange stillhalten. Und insofern könnte der spanische Staat hierbei auch kaum tatenlos zusehen und eine Eskalationsspirale wäre vorprogrammiert.
14.09.2012 09:45 Uhr
@Irre:
Zitat:
Es steht zu hoffen, dass es sich nur um ein durch die derzeitige Krise angefachtes Strohfeuer handelt.

Die Diskussion gibt es schon lange und hat mit der aktuellen Schuldenkrise überhaupt nichts zu tun.

Zitat:
Und vor allem, dass die EU und Deutschland in diesem Fall nicht den selben historischen Fehler erneut begehen wie einst in Jugoslawien, als man die Unabhängigkeit von Slowenien und Kroatien völlig ohne Not und übereilt anerkannte ...

Quatsch. Die Unabhängigkeitswünsche dieser Länder waren legitim und es gab keinen seriösen Grund, diesen die Anerkennung zu verweigern.

Zitat:
und damit am Ende erheblich zum Ausbruch des Bürgerkrieges beitrug.

Falsch.
Der Bürgerkrieg brach aus, weil gewisse Leute (vor allem in Serbien) ihn bewußt angezettelt haben. Das ist die alleinige Schuld dieser Leute, die Anerkennung durch die EU ist überhaupt keine Ausrede um diese Aggression zu rechtfertigen.

Zitat:
Denn eine Unabhängigkeit Kataloniens wäre nahezu gleichbedeutend mit einem Zerfall Spaniens.

Richtig.

Zitat:
Und insofern könnte der spanische Staat hierbei auch kaum tatenlos zusehen ...

Er kann nicht nur, er muß.
Genau wie die Tschechen akzeptiert haben, daß die Slowaken selbständig werden wollten.

Du zeigst hier völlig unangebrachtes Verständnis für Regierungen, die abhängige Regionen mit Gewalt unter ihrer Herrschaft halten wollen.
14.09.2012 09:55 Uhr
"Quatsch. Die Unabhängigkeitswünsche dieser Länder waren legitim und es gab keinen seriösen Grund, diesen die Anerkennung zu verweigern."


Historisch stimmt das aber so nicht die Anerkennung Sloweniens und Kroatien hat den Zerfall Jugoslawiens und die Krise befeuert das sagt heute fast jeder.


"Falsch. Der Bürgerkrieg brach aus, weil gewisse Leute (vor allem in Serbien) ihn bewußt angezettelt haben. Das ist die alleinige Schuld dieser Leute, die Anerkennung durch die EU ist überhaupt keine Ausrede um diese Aggression zu rechtfertigen."


Der serbische Nationalismus hat sicher eine bedeutende Rolle gespielt der kroatische und bosnische haben dem aber wenig nachgestanden. Europa hätte sich des Problems eigentlich in den 80er Jahren annehmen müssen wo Jugoslawien in eine tiefe Wirtschaftskrise schlitterte, die chauvinistischen Politiker
auf allen Seiten konnten überhaupt erst durch diese Krise aufsteigen. Vlt. hat man das ja grob fahrlässig in Kauf genommen da der Jugoslawische Sozialismus über weite Strecken attraktiver schien als der Stalinismus des Ostblocks.
14.09.2012 10:00 Uhr
Der Vergleich Spanien-Jugsolawien ist sogar aus Motiven des wirtschaftlichen Egoismus recht gut vergleichbar. So wie heute die reichen Katalanen weniger an die ärmeren Regionen in Südspanien zahlen wollen, so ist das durchaus ähnlich zu der Situation in den 80ern Jahren im ehemaligen Jugopslawien als die wohlhabenderen Regionen Slowenien und Kroatien ihre Zahlungen an den Gesamtstaat zurückgefahren haben.
14.09.2012 10:05 Uhr
Zitat:
Europa hätte sich des Problems eigentlich in den 80er Jahren annehmen müssen wo Jugoslawien in eine tiefe Wirtschaftskrise schlitterte, die chauvinistischen Politiker
auf allen Seiten konnten überhaupt erst durch diese Krise aufsteigen.


In den 80ern war rund um Jugoslawien Ostblock und das Land selber hatte einen eigenwilligen, moskauabtrünnigen Realsozialismus eingeführt, der einerseits die Teilnationen als solche förderte und andererseits darauf angewiesen war, dass sie als Einheit agieren. Nicht umsonst ging die Sache Ende der 80er, Anfang der 90er schnell in die Luft, als erst die Sowjetunion das Interesse und später der ganze Ostblock die Möglichkeit verlor, im Zweifel einzugreifen und die verlorenen Söhne wieder einzukassieren.
14.09.2012 10:07 Uhr
@Deichgraf

Die seperatistischen Bestrebungen gibt es schon lange, ja, aber sie scheinen ja durch die derzeitige Krise sehr an Fahrt zu gewinnen.
Und seperatistische Bestrebungen sind nie aus sich selber heraus "legitim", sondern immer und überall zu kritisieren. Zumal wenn es bei ihnen nicht um ein Mehr an Bürgerrechten oder um die Abwehr von repressiven und unterdrückerischen Maßnahmen seitens eines Staates geht, sondern nur um kulturalistischen und nationalistischen Scheiß.

Und der Bürgerkrieg in Jugoslawien war die Ursache einer Eskalationspirale, die von mehreren Seiten entfacht wurde. Und dazu gehörte auch die überhastete Anerkennung Sloweniens und Kroatiens, die die seperatistischen Bestrebungen dort in ihrem Treiben bestätigten und die dazu notwendigen Gewaltmaßnahmen gegen den jugoslawischen Staat legitimierten, die dann auch prompt nicht lange auf sich warten liessen. Und die Jugoslawen liessen sich eben auch nicht lange bitten, was aber jedem halbwegs normal denkenden Menschen vorher hätte klar sein müssen.

Eine entschiedene Diplomatie und restriktive Poltik gegenüber der jugoslawischen Regierung, um demokratische Reformen einzufordern, wäre seinerzeit angebracht gewesen, statt dessen blutigen Zerfall politisch und moralisch auch noch zu befördern.
14.09.2012 10:24 Uhr
Zitat:
Und die Jugoslawen liessen sich eben auch nicht lange bitten, was aber jedem halbwegs normal denkenden Menschen vorher hätte klar sein müssen.

Eine entschiedene Diplomatie und restriktive Poltik gegenüber der jugoslawischen Regierung, um demokratische Reformen einzufordern, wäre seinerzeit angebracht gewesen, statt dessen blutigen Zerfall politisch und moralisch auch noch zu befördern.


Du stehst da grade auf der Innenseite der Schere. Auf der einen Seite unterstellst du korrekt, dass die Leute mit ihren verschiedenen über Jahrzehnte beförderten Volksidentitäten vom Bundesstaat die Nase voll hatten. Andererseits forderst du diplomatischen Druck vom Westen, diesen Völkerzusammenschmiss nach deinen Vorstellungen möglichst kuschelig auszugestalten und Separation zu behindern. Als ob etwas mehr Autonomie hier und etwas mehr Transferzahlungen da das Ding entschärft hätten.

Zudem kommen bei dir die europäischen Hauptmächte Deutschland und Frankreich seltsam interesselos daher, als hätten die außer Demokratieidealismus keine Karten im Spiel gehabt.
14.09.2012 10:31 Uhr
Zitat:
Als ob etwas mehr Autonomie hier und etwas mehr Transferzahlungen da das Ding entschärft hätten.


Natürlich hätte man zumindest alle diplomatischen und politischen Möglichkeiten ausschöpfen müssen, den seperatistischen Bestrebungen im Rahmen von demokratischen und sozialen Reformen das Wasser abzugraben. Aber man tat ja exakt das Gegenteil und befeuerte diese noch in ihren Vorhaben.

Zitat:
Zudem kommen bei dir die europäischen Hauptmächte Deutschland und Frankreich seltsam interesselos daher, als hätten die außer Demokratieidealismus keine Karten im Spiel gehabt.


Natürlich nicht. Aber deren Interesse am einem Zerfall Jugoslawiens und die Inkaufnahme eines jahrelangen blutigen Bürgerkrieges muss eben scharf kritisiert werden. Und retrospektiv sieht man ja, welche Folgen daraus erwuchsen.
14.09.2012 10:40 Uhr
Man kann aufjedenfall das Fazit ziehen, das es viel Leid erspart hätte würde Jugoslawien noch heute existieren und hier gebe ich dem Westen zumindest eine Mitverantwortung z.t. aus mangelndem Interesse und z.T. aus eigenen wirtschaftlicen und geopolitischen Interessen, sowohl für Deutschland als auch die USA sind viele kleine Staaten in der Region einfachere Handelspartner und vor allem viel mehr Abhängig.
Für die Mesnschen dort bringt es aber viele Nachteile.

Zumal wenn man mal den Kosovo-Konflikt ausklammert ist der Krieg sowieso skurill und was ich bis heute nicht nachvollziehen kann: was den nun Kroaten, Serben und Bosnier unterscheidet mal abgesehen von der Religion. Ganz skurill wird es dann bei Serbien und Montenegro da is sogar die Religion dieselbe.

Das man in diversen historischen Kriegen mehrheitlich auf verschiedenen Seiten der Barrikade stand dürfte vlt. mit eine Rolle spielen.
14.09.2012 10:41 Uhr
Zitat:
Aber man tat ja exakt das Gegenteil und befeuerte diese noch in ihren Vorhaben.


Ja, das haben die gemacht.

Man nutzte das Zeitfenster, es war ja nicht absehbar, wie lange das möglich bleibt. Schließlich wollte man auch nicht in Widerspruch zur eigenen Argumentation von Sowjetunion, China und Tschechoslowakei als Völkergefängnisse geraten.

Zitat:
Natürlich hätte man zumindest alle diplomatischen und politischen Möglichkeiten ausschöpfen müssen, den seperatistischen Bestrebungen im Rahmen von demokratischen und sozialen Reformen das Wasser abzugraben.


Ich weiß nicht, welche Figur du dir da vorstellst: Einen Weltaufpasser und Schiedsrichter Deutschland?

Wir reden hier von einem Land, in dem Anfang der 80er 5% der Bevölkerung sich als Jugoslawen sahen und der Rest sich explizit als Angehörige eines Partikularvolkes betrachteten - und das, wo die Sprachen und Kulturen mehr Gemeinsamkeiten haben als noch die bayrischen und plattdeutschen Dialekte unserer Großväter. Die wollten nicht mehr. Dazu kann man sich kritisch stellen, aber der Zug war abgefahren. Ein Deutschland mit einem nationenkritischen Sendungsbewusstsein gab es nicht und wenn, dann hätte man das denen auch nicht abgekauft kurz nach der Wiedervereinigung. Im Gegenteil, die paar Linken waren so frustriert und orientierungslos, dass sie überhaupt nicht mehr wussten wo hinten und vorne war.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
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