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Fragenübersicht Welche Einstellung hast du, wenn es sich nicht gerade um Verwandte und Freunde, sondern um Fremde(!) handelt?
Anfang-2010 - 29 / 29 Meinungen
9
31.07.2012 23:03 Uhr
@Neocon
Zitat:
es ist zweifelsohne klar, dass die Bevorzugung von Frauen und Kindern die moralischste Handlung ist.

Diese Sichtweise musst du mir erklären.

Zitat:
Zumal man mitunter berücksichtigen muß, dass Frauen ohnehin auf See schneller sterben, da sie durch ihre geringere Körpergröße schneller auskühlen.

Das stimmt. Ich frage mich bei dieser Studie ebenfalls, welcher Anteil am Ergebnis auf andere Faktoren als das menschliche Verhalten entfällt.
z.B.
- dass mehr Erwachsene als Kinder Schwimmer sind
- dass Kinder und Frauen tendenziell weniger lange wassertreten können (und schneller auskühlen)
- dass Crewmitglieder mehr Erfahrung auf hoher See haben als gewöhnliche Passagiere
...

Zitat:
Auf hoher See muß man selbst als guter Schwimmer außerhalb eines Rettungsbootes mit dem Tod rechnen, da man doch recht schnell erfriert.

Das kommt darauf an, in welchem Gewässer ein Unglück passiert. Nicht alle Meere sind kalt.
31.07.2012 23:08 Uhr
@Scarabaeus

In einer Katastrophensituation, in der es wirklich um Leben und Tod geht, hat niemand die Zeit oder Übersicht für deine Eugenik-Phantasien oder ein Jobinterview.
01.08.2012 06:20 Uhr
"Frauen zuerst"...wie sexistisch
01.08.2012 06:52 Uhr
In Extremsituationen geht, auch in einem solchen Fall wie Schiffsunglück, die Moral bei den allermeisten flöten, außerdem setzt eine Art Fluchtinstinkt ein.

Eine Massenpanik ist eine Massenpanik!
Da gibt es immer Helden und Versager...auch bei Kapitänen und Crew.

Ich würde jedem Kind den Vortritt lassen.
01.08.2012 07:01 Uhr
SOS ... bringt in der Regel soviel Schiffe vor Ort, daß ich denke, das dadurch auch in kalten Gewässern die Überlebenschancen für Schiffbrüchige, auch Frauen und Kinder, gestiegen sind.

Problematisch kann es bei Schiffsreisenden mit Hilfsmitteln wie Rollator werden, wenn keine Chance besteht, aus der Kabine zu kommen oder in der Massenpanik chancenlos zu werden!
01.08.2012 07:04 Uhr
Zitat:
Da ich ein guter Schwimmer bin, würde es bei mir selbstverständlich "Frauen und Kinder zuerst" heißen.


Bei so viel verlogenem Gutmenschtum wird mir kotzübel. Solch verlogene Pharisäer sind im Ernstfall die ersten die sich ohne Rücksicht zu nehmen verpissen. Aber hier kann man ja ganz gepflegt auf dicke Hose machen und den Superheld spielen.

Zur Frage: natürlich würde ich erstmal meinen eigenen Arsch retten. Eine völlig menschliche reaktion.
01.08.2012 07:29 Uhr
Ich war noch nie in einer Situation, die auch nur annähernd vergleichbar gewesen wäre mit dem Dilemma eines vom Untergang bedrohten Schiffes. Und keiner, der eine entsprechende Erfahrung gemacht hat sollte sich zu weit aus dem Fenster lehnen bei der Prognostizierung seines eigenen Verhaltens; Charakterstärke hin, Prinzipientreue her, der Überlebensinstinkt kann extrem mächtig sein.

Kollektiv-rationale Moralnormen wie das berühmte "Frauen und Kinder zuerst", die wohl ein jeder mehr oder minder verinnerlicht hat, der nicht im Wald von Wölfen großgezogen wurde, mögen diesem Überlebensinstinkt etwas gegenwirken; dabei spielt aber sicher stark eine Rolle, wie plötzlich und unerwartet ein solches Ereignis eintritt.

Bei der Titanic z.B. vergingen ja ein paar Stunden zwischen der Erkenntnis, dass das Schiff sinken würde und dem Untergang selbst, und es gab eine relativ disziplinierte Mannschaft, die schon vor allen anderen wusste was passieren würde und die Vorgehensweise koordinieren konnte. Andere Katastrophen (Estonia, bspw.) traten da viel unmittelbarer ein.
01.08.2012 07:56 Uhr
"Kollektiv-rationale Moralnormen wie das berühmte "Frauen und Kinder zuerst", die wohl ein jeder mehr oder minder verinnerlicht hat"

Ist doch veraltetes Ritterheldengedenken.
Warum sollte heute in einer Katastrophe das Leben einer Frau schützenswerter sein als das eines Mannes?

"Bei der Titanic z.B. vergingen ja ein paar Stunden zwischen der Erkenntnis, dass das Schiff sinken würde und dem Untergang selbst, und es gab eine relativ disziplinierte Mannschaft, die schon vor allen anderen wusste was passieren würde und die Vorgehensweise koordinieren konnte."

Und dann ist eben die Frage wie siebt man aus. (Wenn denn gesiebt werden muss) Frauen und Kinder zuerst halte ich nicht für richtig.
Warum sollte ich mein Leben in Gefahr bringen für eine Schnepfe mit der ich nichts zu tun habe?
01.08.2012 08:07 Uhr
Das weiß ich nicht. Das weiß man wohl erst, wenn man sich tatsächlich in dieser Situation befindet. Ich hoffe natürlich, dass ich zu einem "Frauen und Kinder zuerst" in der Lage wäre.
01.08.2012 08:14 Uhr
"Das weiß ich nicht. Das weiß man wohl erst, wenn man sich tatsächlich in dieser Situation befindet."

Wenn man es sich erst dann überlegt wird einem die Entscheidung eh abgenommen.

"Ich hoffe natürlich, dass ich zu einem "Frauen und Kinder zuerst" in der Lage wäre."

Und ich hoffe das ich mich auch noch an dir vorbeidrängel.
01.08.2012 08:21 Uhr
Zitat:
Warum sollte heute in einer Katastrophe das Leben einer Frau schützenswerter sein als das eines Mannes?


Aus kollektiv-rationaler Sichtweise und unter der Prämisse, dass Populationswachstum erstrebenswert ist: weil sie eine Gebährmutter hat. Und Eierstöcke. Und so (Frauen jenseits der Menopause o.ä. zählen natürlich nicht mehr).

Scarabäus hat dazu (wenn auch vermutlich ironisch überspitzt; "Frauen, Kinder, und Papierschöper zuerst" hätte sich als Motto wohl nicht lange gehalten!) ja schon einiges geschrieben.
01.08.2012 08:28 Uhr
"Aus kollektiv-rationaler Sichtweise und unter der Prämisse, dass Populationswachstum erstrebenswert ist"

Bei 500 Mann an Bord und 6 000 000 000 Menschen?
Ich glaube da versucht dich einer zu verarschen.

"weil sie eine Gebährmutter hat. Und Eierstöcke."

Was mich eben nur bei meiner Sippe interessiert.
Die Gene von der englischen Mitreisenden sind mir scheiss egal. Da würden mich eher noch die Genweitergabe meines Bruders oder Onkels interessieren.
01.08.2012 08:33 Uhr
Wie differenziert man bei einer Katastrophe noch moralische Überlegungen anstellen würde, kann wohl keiner hier sicher sagen. Der Selbsterhaltungstrieb ist schon ziemlich stark und in Notsituationen wird erst einmal instinktiv gehandelt.

Wobei ich doch sehr hoffe, daß ich auch in einer solchen Situation noch die Nerven hätte, um bevorzugt Kinder zu retten.

Bei Frauen dagegen sehe ich überhaupt nicht ein, daß die automatisch Vorrang bekommen sollten. Das ist im Zeitalter der Gleichberechtigung völlig obsolet.
01.08.2012 08:35 Uhr
Entscheidend auf das Verhalten der Passagiere sind die Reaktionen von Kapitän, Mannschaft und verfügbare Zeit. Sie können Panik und bestimmte menschliche Reaktionen verhindern oder steuern.
Leider ist aber das Verhätlnis Mannschaft/Kapitän zum Schiff/ Ladung in den letzn Jahren gestört. Ausflaggung,Aufteilung der Mannschaft in Billiglöhner, Fachkräfte und Sprachgrenzen verhindert oft ein gemeinsames Handel bei Unglücken....
01.08.2012 08:51 Uhr
Ich halte es für unrealistisch über solche Extremsituationen vom Schreibtisch aus zu diskutieren.

Wenn es soweit ist denke ich, dass jeder irrational handelt und sich Kräfte entwickeln und entfalten von denen man vorher nicht mal zu träumen wagte.
01.08.2012 09:48 Uhr
Zitat:
Leider ist aber das Verhätlnis Mannschaft/Kapitän zum Schiff/ Ladung in den letzn Jahren gestört. Ausflaggung,Aufteilung der Mannschaft in Billiglöhner, Fachkräfte und Sprachgrenzen verhindert oft ein gemeinsames Handel bei Unglücken....


Quatsch
01.08.2012 13:26 Uhr
Also vom Idealismus her würde ich auch sagen: "Männlich: "Frauen und Kinder zuerst.""

aber wie ich in einer Notsituation handeln würde, wenn mein Leben in GEfahr ist, das kann ich beim besten Willen nicht vorhersagen.
01.08.2012 13:38 Uhr
Wie man sich in Gefahrensituationen verhält, kann man den Sicherheitshinweisen bei Flugreisen entnehmen: Erstmal selbst die Atemmaske aussetzen und dann anderen Leuten dabei helfen, sie aufzusetzen.

Ich halte nicht so viel davon, mich für andere Leute zu opfern.
01.08.2012 17:47 Uhr
Im Falle eines Schiffsunglücks handel ich gemäß den Bestimmungen der guten Seemannschaft.
Nur Frauen ins Rettungsboot zu quetschen, macht keinen Sinn, wenn am Ende niemand an Bord ist, der das Boot steuern kann.
02.08.2012 22:48 Uhr
Ich könnte nur spekulieren wie ich reagieren würde und ich würde natürlich nur das Beste von mir denken. Aber das möchte ich gar nicht! Ich habe keine Ahnung, wie ich mich in einer solchen Extremsituation verhalten würde. Das kommt wohl darauf an, wie stark mein Überlebenstrieb ausgeprägt ist und inwieweit ich noch "normal" Handeln könnte. Gute Vorsätze kann man da immer haben, in einer solchen Situation kann man die aber eben auch sehr schnell verlieren.
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