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Wäre eine symbolische Beschneidung der Zwischenweg zwischen dem Kölner Urteil und der Religionsfreiheit? |
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09.07.2012 03:50 Uhr |
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Einverstanden - wenn auch die Kinder von Christenmenschen erst dann getauft werden dürfen, wenn sie selbst genug Bewusstsein haben, um diese Frage selbst zu entscheiden. |
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09.07.2012 04:11 Uhr |
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@young
Die Taufe kann durchaus als symbolischer Akt verstanden werde,da im Gegenteil zur Beschneidung das Recht der körperlichen Unversehrtheit nicht beeinträchtigt wird. |
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09.07.2012 04:58 Uhr |
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In meinen Augen ja - allerdings sind diese nicht die eines Rabbis oder eines Imams. |
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09.07.2012 08:09 Uhr |
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Vielleicht aber das müssen die Muslimischen und Jüdischen Eltern allein entscheiden. Ich dachte wir haben Religionsfreiheit |
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09.07.2012 08:15 Uhr |
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IndigoChild haben wir tatsächlich, aber wird dadurch die Religionsfreiheit des Kindes nicht sogar gestärkt? |
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09.07.2012 08:36 Uhr |
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nein Teufel, weil die Muslime und Juden daran gehindert werden ihre religiösen Kulthandlungen frei durchzuführen |
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09.07.2012 08:47 Uhr |
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@indigo
Die Richter haben die Frage beantwortet,was in dieser Gesellschaft schwerer wiegt,religiöse Kulthandlungen,oder der rechtlich geschützte Anspruch auf körperliche Unversehrtheit.
Die Religionsfreiheit an sich,wurde und wird nie in Frage gestellt. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 09.07.2012 10:53 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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09.07.2012 09:19 Uhr |
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Ja, das wäre wohl die vernünftigste Lösung.
Leider kommen Religionen von sich aus allerdings eher selten von sich aus dazu, unvernünftige Traditionen durch vernünftige zu ersetzen, weswegen ich hier gesellschaftlichen Druck durchaus begrüßen würde. |
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09.07.2012 09:29 Uhr |
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eine änderung religiöser riten kann nur von innen heraus funktionieren.
die beschneidung wird in 2 weltreligionen seit jahrtausenden durchgeführt,
und sie stellt nach ansicht der meisten ärzte auch keine verstümmelung dar, hier irrt das kölner gericht schlicht und einfach.
genau genommen ist das gegenteil der fall, die beschneidung dient der hygiene, der gesundheit des jungen mannes.
auch bei vielen anderen religiösen vorschriften (schweinefleisch & alkoholverbot, koscheres essen usw.) gibt es ganz praktische ursachen.
über jahrtausende ist eben aus der beschneidung ein wichtiger ritus im leben gläubiger familien geworden,
das lässt sich weder durch gerichtsurteile noch durch symbolhandlungen so leicht ändern.
liebe christenmenschen, huldigt weiterhin bei der messe dem wein,
und lassts andere in ruhe. danke.
shalom & salam!
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09.07.2012 09:57 Uhr |
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sol, es mögen die holländischen ärzte so bewerten,
und auch wenn ich das andere ganz o.k. finde, die holländer gehen oft ihre eigenen wege,
das weist du doch genau. ;-) |
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09.07.2012 09:57 Uhr |
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Nein, denn das verbieten der Beschneidung ist ein direkter Eingriff des Staates in die religiöse Praxis und Tradition von Juden und Muslimen. Die Beschneidung symbolisiert beispielsweise im Judentum die Aufnahme des Jungen in die jüdische Gemeinschaft als Volk und als Religion und ist somit essentiell. Die Abschaffung stellt letztlich das Judentum und die Identität der Juden infrage.
An diesem Beispiel mit der Beschneidung zeigt sich einmal mehr, das Deutsche mit ihren Minderheiten und mit anderen Lebensweisen nicht viel am Hut haben. Es zeigt, daß man offenbar in Deutschland fundamentale Riten der jüdischen und muslimischen Identität schlicht als verächtlich empfindet und sich einen Kehricht darum schert. Auch dies ist eine Art von Antisemitismus, Rassismus und Religionsphobie.
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09.07.2012 09:58 Uhr |
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eigentlich hätte ich deiner 2. meinung zustimmen sollen, sol,
denn da steht genau das was ich meine:
es muss ein jude sein, der die anderen dazu überredet keine beschneidungen mehr durchzuführen,
es müssen moslems sein, die sich in der frage durchsetzen
und kein kölner gericht. |
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09.07.2012 10:14 Uhr |
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Ich stimme hälftig Cascadeur zu und hälftig Sol1 - es ist ein Dilemma - ich habe zum Einen Verständnis für eine so lange Tradition und denke aber auch, das sich das Kindeswohl durchaus im Kölner Urteil wiederfindet. Eine stärkere Vorausdiskussion und eine Entwicklung hin zu einer Infragestellung des Ritus aus eben dieser Sicht hat aber leider mit den betroffenen religiösen Gruppen viel zu wenig stattgefunden. Insofern rasselt dieser Spruch, wie ein Fallbeil auf die entsprechende Klientel nieder. Das dies zu Widerständen führt, war so sicher wie das Amen in der Kirche, das Allah akhbar in der Moschee und das Shalom andernortens... |
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09.07.2012 10:20 Uhr |
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Interessant ist im KNMG-Text auch der Vergleich mit der Haltung zur weiblichen Genitalverstümmelung:
Zitat:The practice of FGM has been prohibited by law in the Netherlands since 1993 in both adult and minor women and girls. In various viewpoints, the KNMG and NVOG have rejected all forms of FGM, including the most mild form, in adult women, as well as reinfibulation following childbirth. The form which most closely resembles NTC, circumcision, is also unanimously rejected in virtually all the literature. In spite of this, the practice of FGM still occurs regularly, particularly among girls from North Africa. This led the internist Jannes Mulder to call in Medisch Contact for the mildest form
of FGM, ‘sunna light’, to be tolerated. This intervention proposed by Mulder consists of a small prick in the foreskin of the clitoris, causing a drop of blood to be released.
No tissue is removed, and the girl suffers no damage to her body, and there is no effect on sexual function. According to Mulder, the practice of FGM could in this way eventually be redirected into innocent, symbolic forms. His proposal attracted purely negative reactions, generally based on the principled position that any form of FGM, including a symbolic one, must be treated as child abuse. “When it comes to the integrity of the girl’s body, no single compromise must be made”, states Pharos, knowledge centre for the prevention and tacklingof
female circumcision. The Netherlands Municipal Health Services (GGD) stated: “A girl is fine as she is.” Even so, this ‘sunna light’ is far less intrusive than NTC, in which part of the
erotogenic tissue of the penis is removed.
In a response to the criticism of his article, Jannes Mulder points to the difference in how NTC and FGM are judged: ‘No one says a word about the Jewish practice of circumcising boys. This traditional ‘abuse’ involves more than my single drop of blood. Some see the circumcision of Muslim boys as a hygienic intervention. That argument conceals a deeper motive. After all, there is no culture that preventatively deals with dirty ears by cutting them off.’
In an article in Medisch Contact, Karim and Hage (former board members of the Netherlands Association for Plastic Surgery, NVPC) similarly point to what they see as the discriminating fact that circumcision in girls is categorically rejected (even in its nonmutilating form) but that it is permitted in boys.43 However, in the authors’ view, there are no reasons why FGM and NTC should be judged differently in moral or legal terms.
(...)
The WHO also rejects all forms of FGM: ‘Female genital mutilation of any type has been recognized as a harmful practice and a violation of the human rights of girls and women’. The WHO
explicitly includes in this the mild forms of FGM, in which no tissue is removed. So the argument for rejecting FGM is not that FGM interferes with female sexuality, but that it is a violation of the rights of the woman.
Das heißt also, daß bei Mädchen selbst ein symbolischer Eingriff, wie ihn Marina Weisband für Jungen vorschlägt, fast universell abgelehnt wird, weil man ihn als eine Verletzung der Frauenrechte betrachtet.
Da scheint mir eine unbewußte Doppelmoral am Werk zu sein... |
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09.07.2012 10:21 Uhr |
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im grunde stimmst du mir ganz zu, Ratatouille, ich persönlich sehe im westen des 21 jhd. auch keine notwendigkeit der beschneidung mehr. nur wird das so nix.
ausser es war ein tourismusförderungsprogramm für israel und arabische länder geplant. oder was glaubst du wird nun geschehen?
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09.07.2012 10:25 Uhr |
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Ich denke man diskutiert hier etwas am Kern des Urteils vorbei.
Es geht in dem Kölner Richterspruch einzig und allein um die Rechte der Kinder und nicht um das Verhindern von religiösen Ritualen.
Denn es wird ja nicht die Beschneidung an sich verboten,sondern das diese an Kleinstkindern vorgenommen wird,ohne das diese eine Möglichkeit zur Willensäußerung haben. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 09.07.2012 12:26 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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GRUENE |
IDL |
SII, KSP |
FPi |
CKP, KDP |
UNION |
NIP |
PsA |
LPP |
Volk, Sonstige |
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