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Don't let it be said, that we did nothing!


Ron Paul

zum Portal | Text diskutieren | eingestellt von gang am 10.12.2007

Presse, Freiheit und Vernunft

Die Freiheit der Presse ist ein hohes Gut, dass sich die Bürger in der Zeit des ausgehenden Feudalismus und seiner verschiedenen östlichen Erscheinungsformen erkämpft haben. Die Freiheit, religiöse Tabus zu verletzen, gehört unbestritten dazu. Freiheit bedeutet aber immer auch Verantwortung. Wer frei und ungeschützt agiert, muss ebenso frei und ungeschützt die Folgen seines Handelns tragen.

Die Zeitung Jyllandsposten, ein jütländisches Provinzblatt, das in letzter Zeit seine Auflagen zu steigern suchte, indem es die rechten Ressentiments der dänischen Unterschicht bediente � einer Unterschicht, der dank des dänischen Umverteilungssozialdemokratismus der jeweiligen rechten oder linken Regierungen kaum Anstrengungen zum Erarbeiten des eigenen Unterhalts abverlangt wurde, wenn man einmal von gewissen Alibi-Arbeitseinsätzen absieht. Das Symbol des dänischen Sozialstaats sind die Rockerbanden, die von der Stütze lebend die arbeitenden Menschen terrorisieren. Dieser Klientel hat nun die jütische Journaille, die es eigentlich besser wissen müsste, ihre islamischen Mitbürger zum Fraß vorgeworfen,

Jeder einigermaßen intelligente Mensch weiß, dass die Beleidigung oder Desavouierung von ethischen Grundsätzen irrationale Reaktionen hervorrufen muss. Hätte Jyllandsposten den Papst mit nacktem Arsch und beim Schänden von Messdienern karikiert, hätte dies massive Reaktionen hervorgerufen. Hätte Jyllandsposten Herrn Putin bei der Vergewaltigung tschetschenischer Frauen und inguschetischer Schulkinder dargestellt, hätte dies zumindest massive Auswirkungen auf den dänischen Gasmarkt gehabt. Hätte Jyllandsposten dagegen Herrn Bush dabei abgebildet, wie er sich an der Folter islamischer Geistlicher delektiert, hätte dies mehr als diplomatische Verwicklungen zur Folge gehabt.

Natürlich gibt es eine Menge Leute, die davon profitieren, dass die Volksseele nun kocht. Regierungen mit schwacher Legitimation wie die in Ägypten, Indonesien oder auf den Philippinen, der iranische Präsident Ahmadinedschad, der den Protest dafür nutzt, um seine Bevölkerung auf den äußeren Feind einzuschwören und von inneren Schwächen des schiitischen Mullah-Sozialismus abzulenken oder auch die schwächelnden Etatisten der EU, die die moralische Eruption im Nahen Osten nutzen, um ihre These vom Clash der Kulturen bestätigen zu lassen und damit eine Abschottungspolitik gegen die Müslimin zu legitimieren, bilden eine unheilige Allianz gegen die Menschheit und die Menschlichkeit. Doch dies war vorauszusehen! Alle Entschuldigungen, die Jyllandsposten vorbringen kann, mögen ehrlich gemeint sein, aber dass die Karikaturen diese Folgen haben würden, war ebenso zu erwarten wie, dass ein Tiger sich nicht an Verkehrsregeln hält.

Von mir aus kann eine ohnehin schon schlechte Zeitung sich durch noch schlechtere Reportagen, Karikaturen oder Kommentare diskreditieren. Aber sie muss auch die Folgen tragen. Wer jemandem ein Leid zufügt, muss damit rechnen, dafür in Haftung genommen zu werden. Wer jemanden schädigt, muss den Geschädigten entschädigen. Die Muslime der Welt, die von radikalen Islamisten getöteten Unbeteiligten in den Ländern, in denen islamistische Pogrome stattfanden, die Bevölkerungen Palästinas, Acehs, Afghanistans oder des Irak, die durch den von Jyllandsposten angerichteten politischen Scherbenhaufen vom Frieden weiter entfernt sind als je zuvor, sollten das Käseblatt mit massiven Schadensersatztforderungen überziehen, die die Lügenschreiber dieser Welt für alle Zeit lehren, dass Pressefreiheit nicht bedeutet, dass man für die Früchte seiner Taten nicht einstehen muss!

zum Portal | Text diskutieren | eingestellt von sadie am 08.02.2006