Die Initiative zur Förderung der Mensur und des waffenstudentischen Gedankens



Mitglied dieser Ini kann
jeder Angehörige einer schlagenden Verbindung werden


Über die Mensur:

Die Mensur ist ein für den Außenstehenden kaum zu verstehender Bestandteil des waffenstudentischen Daseins und wird von Unwissenden derart falsch und verzerrt dargestellt wie sonst kaum ein Bereich des waffenstudentischen Lebens.
Von zahlreichen Schauermärchen ist hier immer wieder zu hören und zu lesen, wie etwa von Aufschlitzritualen, Salz und Pferdehaaren, die mit der Wirklichkeit freilich nichts zu tun haben.




  • Das Ziel der Mensur ist nicht eine Narbe im Gesicht, genannt Schmiß. Wir üben viel, um möglichst unverletzt aus der Mensur hervorzugehen.
  • Bis auf diese rein kosmetischen Verletzungen ist das Fechten ungefährlich. Die Wunden werden sofort ärztlich versorgt. Ein Fußballer ist bei seinem Sport weit mehr gefährdet eine schwere Verletzung zu erleiden, als einer unserer Paukanten.
  • Die Mensur ist kein Duell.
  • Niemand wird zu einer Mensur gezwungen. Wer Mitglied einer pflichtschlagenden Verbindung sein will, muß sich ihr allerdings stellen.
  • Mit dem Bekenntnis zur Mensur ist keine politische Aussage verbunden


Was aber ist das Ziel der Mensur?

Geistesgegenwart, Standhaftigkeit, Mut, Ausdauer, Gewandtheit, Geschicklichkeit, Fairneß und das Einhalten von Regeln waren und sind Zeichen der akademischen Fechtkunst.

Die Mensur ist ein Waffenspiel, am ehesten vergleichbar mit dem ritterlichen Turnier. Sie bezweckt vor allem Geistes und Charakterschulung. Der Verhaltensforscher Konrad Lorenz sagte einmal über den Sport – und dieses trifft bestimmt auch auf die Bestimmungsmensur zu:
“...vollbringt diese kulturell ritualisierte Form des Kämpfens auch die unvergleichliche Aufgabe, den Menschen zur bewußten und verantwortlichen Beherrschung seiner instinktmäßigen Kampfreaktionen zu erziehen. Die “Fairneß” oder Ritterlichkeit des Sportes, die auch unter starker aggressionsauslösenden Reizeinwirkungen aufrechterhalten wird, ist eine wichtige kulturelle Errungenschaft der Menschheit."

Weiterhin hält die Mensur Mitläufer aus den Reihen unserer Verbindungen fern, die möglichst ohne viel eigene Anstrengung und Überwindung die vielfältigen Vorteile einer Korporation nutzen wollen.





Wie "funktioniert" eine Mensur?


  • Zwei Paukanten fechten ihre Mensur.
  • Ihnen zur Seite stehen die beiden Sekundanten, die am Ende eines Ganges zu je vier Hieben hochgehen, um ihren Paukanten zu schützen.
  • In der Mitte der Unparteiische.
  • An den Seiten die Testanten zur Betreuung der Paukanten und Sekundanten.
  • Nicht im Bild: Die zwei Mensurzeugen des Unparteiischen,
  • Die Schreiber
  • Der Mensurarzt.
  • Am unteren Bildrand: Die Spektanten (Zuschauer).

Innerhalb einer Verbindung werden keine Mensuren ausgetragen, d.h. man ficht immer gegen ein Mitglied einer anderen Verbindung. Nicht die Paukanten, sondern die Fechtwarte der Verbindungen, die in der Regel zu örtlichen Fechtringen zusammengeschlossen sind, vereinbaren (bestimmen) die Mensuren. Dabei werden die erlaubten Hiebe besprochen und die jeweiligen Paukanten nach Hiebhärte, Schnelligkeit und Technik beurteilt, um so ein ebenbürtiges Fechtniveau zu gewährleisten.

Wie man auf dem Bild sieht, sind alle wichtigen Körperpartien, an denen es gefährliche Verletzungen geben könnte, durch Bandagierung geschützt: Paukbrille mit Nasenschutz (die Gehörgänge sind durch sie ebenfalls geschützt), Halsbinde, Armstulp, Handschuh, Gelenkbinden, Paukweste etc. Zudem werden die Klingen während der Mensur ständig desinfiziert. Mindestens ein Paukarzt muss anwesend sein.

Jeder Fechtring hat einen eigenen Fechtcomment. Man unterscheidet Hochcomments, bei denen Hiebe erlaubt sind, die normalerweise die obere Kopfhälfte treffen, und Tiefcomments. Beim häufigeren "Wechseltempo" wird abwechselnd ausgeschlagen, d.h. während der eine Paukant seinen Hieb ausführt, ist der andere "verhängt", d.h. er pariert den Hieb mit Schläger und Arm und ist so geschützt. Je nach Comment hat ein "Gang" drei bis sechs Hiebe und eine Partie besteht aus 30 oder mehr Gängen. In der Regel wird zu Anfang und Ende einer Partie ein Ehrengang geschlagen, d.h. die Klingen treffen sich ohne einen scharfen Hieb.