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Fragenübersicht Wie ist deine Meinung zu dem nachfolgend genannten Aphorismus Friedrich Nietzsches über den Krieg?
1 - 6 / 6 Meinungen
14.04.2022 11:31 Uhr
Ich halte das Zitat für "blödes Gesabbel". Das Krieg scheiße ist, kann man wesentlich eindrücklicher und klarer ausdrücken.
14.04.2022 11:33 Uhr
"...kann man wesentlich eindrücklicher und klarer ausdrücken."

nicht im 19. jhd und schon gar nicht, wenn man nietzsche ist.
14.04.2022 11:35 Uhr
Zitat:
"...kann man wesentlich eindrücklicher und klarer ausdrücken."

nicht im 19. jhd und schon gar nicht, wenn man nietzsche ist.


Eingeräumt...
14.04.2022 11:56 Uhr
Nietzsche hat in seiner eigenen Logik und im damaligen Zeitkontext gar nicht mal so sehr Unrecht. Krieg war damals eine legitime Option in der Politik, er war eine auch mehr oder weniger lokalisierbare Aktion, an dessen Ausführung sich Staaten und Gesellschaften politisch und kulturell definierten, wie die Anhängerschaften von Fußballclubs bei ihren immer wiederkehrenden lokalen Derbys. Die Gegnerschaft unter den Ländern definierte die Länder selbst und in den Friedensperioden dazwischen begegnete man sich durchaus nicht feindlich, aber mit gehörigem, geschärftem Respekt.

Spätestens der Erste Weltkrieg, sicherlich aber der Zweite Weltkrieg und erst recht die Möglichkeit einer umfassenden Vernichtung der Zivilisation in einem Atomkrieg haben die kulturdefinierende Dimension des Krieges unmöglich gemacht. Wenn der Krieg immer weiter ausgreift und seiner ganzen Natur nach immer entgrenzter, globaler und totaler wird und wenn er die ganze kulturelle Sphäre nicht nur beschäftigt, sondern in sich einsaugt, pervertiert und materiell vernichtet, dann kann von einer Stärkung der Kultur nicht mehr die Rede sein.

Wenn Nietzsche darauf spekuliert, dass sich angestaute Spannungen hin und wieder im Krieg entladen müssen, damit hinterher der Fortschritt um gewisse Hindernisse bereinigt in einem neuen Friedenszustand weitergehen kann, dann stimmt das heute nicht mehr.

1945 entstand nach dem Zweiten Weltkrieg keine kulturell gestärkte Welt, sondern eine ärmere, in vielerlei Hinsicht reduzierte Kultur.

14.04.2022 12:37 Uhr
Teilweise könnte ich zustimmen. Zerlegen wir das Zitat doch mal:

Zitat:
Zuungunsten des Krieges kann man sagen: er macht den Sieger dumm, den Besiegten boshaft.


Würde ich eher zustimmen. Es ist vielleicht nicht immer so, aber in der Tendenz.

Zitat:
Zugunsten des Krieges: er barbarisiert in beiden ebengenannten Wirkungen und macht dadurch natürlicher; er ist für die Kultur Schlaf- oder Winterszeit,


Ach Friedrich, alter Kulturpessimist. In dem Punkt bin ich wankelmütig. Zustimmung oder Ablehnung sind also abhängig von meiner Tagesstimmung.

Kultur hat den Menschen verändert, teils zum besseren, teils zum schlechteren. Ich tue mir schwer damit, eine abschließende Bilanz zu ziehen. Immerhin hat die Kultur die Musik Wagners hervorgebracht. Die möchte ich nicht missen. Wagner wäre freilich wohl ein erbärmlicher Krieger gewesen, Giftzwerg der er war, wäre schnell gefallen und hätte keine Gelegenheit mehr gehabt Opern zu schaffen.

Zitat:
der Mensch kommt kräftiger zum Guten und Bösen aus ihm heraus.


Das war vielleicht zur Zeit der alten Rittersleute noch so, aber heutzutage trifft es kräftige und schwache wohl mit annähernd gleicher Wahrscheinlichkeit. Allerdings sind Kriege oft Motor des technischen Fortschritts, manchmal auch gesellschaftlicher Veränderung. Dies muss man aber auch nicht um seiner selbst gut finden.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 14.04.2022 12:39 Uhr. Frühere Versionen ansehen
15.04.2022 01:10 Uhr
Frieden, Harmonie und Wohlstand sind zumindest für die politische Kunst nicht förderlich. Im Gegensatz dazu ist Krieg eine der schlimmsten Tragödien, in der Kunst und Politik oft verschmelzen.

Krieg ist nichts wünschenswertes, wohl aber verdanken wir unseren Frieden und unseren Fortschritt auch dem Blut dasss auf zahlreichen Schlachtfeldern vergossen wurde. Menschen starben dafür, dass ihre Nachkommen als auch manchmal die Nachkommen ihrer Feinde ein besseres Leben führen konnten.

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