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Fragenübersicht Findest du das Ranking und die Einschätzung des Demokratieindex zur Lage der Demokratie in europäischen Staaten nachvollziehbar?
1 - 11 / 11 Meinungen
11.03.2017 08:01 Uhr
Nicht wirklich. Dass Aserbaidschan, Weißrussland usw. autoritäre Regime sind, steht außer Frage. Dagegen ist Deutschland formal demokratischer.
Aber auch hier gehen arme Menschen meist nicht mehr wählen, weil sich doch nichts ändert. Auch hier machen Konzerne Meinungen. Wichtige Entscheidungen werden von Wenigen getroffen und in der Wirtschaft gibt es ohnehin keine Demokratie.
11.03.2017 09:47 Uhr
Ich finde diesen Index, im Vergleich zu anderen (Freedom House; zu ideologisch in Bezug auf die Bewertung einiger Staaten) recht überzeugend.
Das einzige, was ich etwas schwierig finde, dass einige Staaten schon sehr nah an die 10 kommen (skandinavische Staaten), obwohl es glaube ich bei der politischen Partizipation immer noch bei allen Staaten viel Luft nach oben gibt.

Was vor allem überzeugt, dass der formale Status als Wahldemokratie nicht wirklich entscheidend ist für die wirkliche Lage im Land.
11.03.2017 09:52 Uhr
@Engels

In den meisten Demokratien, wie "wir" sie verstehen, ist die Wirtschaft vom Staat getrennt (Ausnahme Daseinsvorsorge). Darum finde ich fraglich, ob die Wirtschaft demokratisch sein muss.

Und wie stellt du dir z.B. vor, arme Menschen besser demokratisch zu beteiligen?
11.03.2017 09:57 Uhr
Zitat:
Das einzige, was ich etwas schwierig finde, dass einige Staaten schon sehr nah an die 10 kommen (skandinavische Staaten)


Luft nach oben gibt es immer, aber ich habe während meines Erasmus-Aufenthalts in Schweden eine deutlich bessere Rechtssicherheit, einen wesentlich grösseren sozialen Ausgleich und ein wesentlich authentischeres Verhalten bei politisch Verantwortlichen selbst beobachtet. Gefühlt mindestens doppelt so gut wie in Deutschland. Deswegen musste ich diese Meinung ablehnen.

/rMS
11.03.2017 10:10 Uhr
@rMS

Dass uns skandinavische Staaten, aber auch die Niederlande und Luxemburg, was politische Kultur und Partizipation angeht, weit voraus sind, steht auf einem ganz anderen Blatt. Das würde ich nie bestreiten. Das ist aber auch historisch bedingt und in der Mentalität der Bürger (btw. ihres Verständnis als solche) - da sind wohl die größten Unterschiede.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.03.2017 10:11 Uhr. Frühere Versionen ansehen
11.03.2017 10:39 Uhr
Gerade Polen, Ungarn, Rumänien, Kroatien und Bulgarien sind ja tatsächlich Staaten, die aufpassen müssen, dass sie mit demokratischen Standards in der EU noch mithalten können. Da geht es eher in die verkehrte Richtung, seit Jahren. Da ist auch das Europa der zwei Geschwindigkeiten keine Lösung, wenn die Schere hier immer weiter auseinander geht. Irgendwo muss es auch Grenzen nach unten geben.
11.03.2017 10:40 Uhr
Ich denke die Listung hält dem angelegten Kriterienkatalog stand. Es ist nachvollziehbar und auch, wie rMs so schön geschildert hat auch sogar erlebbar, wie die z.T. marginalen Unterschiede wirken.

Ich wünsche der Bundesregierung, dass sie daran arbeitet im Ranking weiter zu klettern.
11.03.2017 10:48 Uhr
Wie Deutschland es mit 5%-Hürde und Überhangsmandaten auf den 13. Platz schafft ist mir ein Rätsel.
11.03.2017 10:53 Uhr
@Giordano

Inzwischen halte ich die 5%-Hürde auch für obsolet (da hatte ich durchaus mal eine andere Einstellung), aber sie fällt dennoch nicht wirklich schwer ins Gewicht. Obwohl gar keine Hürde bei einem so großen Parlament wie dem Bundestag vllt auch übertrieben wäre. In den Niederlanden gibt es schon wegen der kleineren Zahl an Sitzen (150) eine quasi natürliche Hürde. In Deutschland würde es die wegen der Landeslisten aber auch geben.
Beim Mehrheitswahlrecht im UK oder in Frankreich geht es ja noch viel weniger darum wie der prozentuale Anteil der Partei ist - finde ich zwar auch irgendwie nicht gut, aber das sind eben andere demokratische Traditionen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.03.2017 10:58 Uhr. Frühere Versionen ansehen
11.03.2017 11:34 Uhr
@.Tochigi

ich halte die 5%-Klausel deshalb für problematisch, weil

- man dadurch Wählern, die eine <5%-Partei wählen wollen, de Fakto das Wahlrecht entzieht. Die Stimme geht verloren. Man kann durchaus <5% Parteien aus den Parlamenten fernhalten. Damit hätte ich kein Problem. Aber man sollte eine Regelung finden, daß die Stimme z.B. einer naheliegenden Partei zugute kommt.

- man nötigt dadurch Leute dazu, taktisch zu Wählen! "Leihstimmen" ohne 5% Klauel wären nicht denkbar!

- um für eine Richtungswahl keine Stimme zu verschenken bevorzugt man eher sichere Parteien als andere, die Gefahr laufen, unter die 5% Hürde zu fallen. So könnte im Extremfall eine 20%-Partei an der 5%-Hürde scheitern, wenn es ihr keiner zutraut, über die 5% Hürde zu kommen. Und das "zutrauen" können die Medien perfekt steuern. Das ist nicht der Sinn der Sache!

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.03.2017 12:27 Uhr. Frühere Versionen ansehen
11.03.2017 20:43 Uhr
Was die 5% Hürde angeht, man könnte eine Regelung mit Prioritäten schaffen (wie bei dol2day) - der Wähler ordnet Kandidaten bzw. Parteien nach Priorität, und wenn der höchstpriorisierte nicht reinkommt, kriegt der nächste die Stimme usw.

Die 5% Hürde abzuschaffen wäre aber einfacher, und auch demokratischer.

Was mich an der Statistik überrascht:

-Wieso ist die Schweiz nicht ganz oben?
-Wie kommt es daß Niederlande und Belgien so weit auseinanderliegen?
-Kein osteuropäisches Land in der ersten Gruppe - 28 Jahre nach der Wende und für die meisten etliche Jahre nach EU-Beitritt ist das sehr schade.
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