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Fragenübersicht Volksentscheid in Kroatien - Ist es dein Verständnis von Demokratie, wenn eine vermeintliche Mehrheit einer Minderheit Rechte nimmt, die sie für sich selbst in Anspruch nimmt?
1 - 18 / 18 Meinungen
02.12.2013 12:04 Uhr
Mein Verständnis von Demokratie? Ja. Demokratie an sich ist erst einmal nur eine Methode der Kompetenzadministration, nicht mehr. Was fehlt ist der "freiheitliche" Ansatz. Deshalb sollte man immer "freiheitliche Demokratie" sagen.

Und damit ist es nicht vereinbar.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.12.2013 13:12 Uhr. Frühere Versionen ansehen
02.12.2013 12:06 Uhr
Zitat:
Es bleibt die Frage, ob Menschen- und Minderheitenrechte per Volksentscheid genommen werden können und dies EU-konform ist.


Welche Menschen- und Minderheitenrechte werden denn genommen?
02.12.2013 12:10 Uhr
Wer sich bei dieser Abstimmung durch Nichtteilnahme enthalten hat, hat damit erklärt, dass er das Ergebnis (wie immer es ausfällt) mitträgt. Und insofern das kroatische Recht kein Quorum vorsieht, ist das Ergebnis der Abstimmung "demokratisch" zustande gekommen.

Dass das Ergebnis nun den Unterlegenen nicht passt, ist deren Problem.
02.12.2013 12:14 Uhr
Was für ein Recht wird ihnen denn vorenthalten? Sie können doch weiterhin heiraten...

Das mit der serbischen Sprache ist da schon problematischer, wobei es ja meines Wissens nach nur um die Zweisprachigkeit von Ortsschildern geht. Da sollte man eigentlich Toleranz walten lassen. Aber dass man sich nach den Ereignissen der letzten 30 Jahre da nicht wirklich offen zeigt, ist auch wiede verständlich.
02.12.2013 12:34 Uhr
Zur Demokratie gehört auch die Anerkennung von verbindlichen Einschränkungen des Mehrheitsentscheides.
02.12.2013 12:38 Uhr
Dass es da kein zu erreichendes Quorum gab, finde ich schon bemerkenswert.
Auf diesem Weg ließen sich so noch ganz andere Dinge politisch durchsetzen, die eine EU-Mitgliedschaft Kroatiens dann tatsächlich gefährden könnten..
02.12.2013 13:39 Uhr
Ich würde das als kroatische Regierung sportlich nehmen und die Homo-Ehe trotzdem einführen - und ihr einfach einen anderen Namen geben, z.B. "eingetragene Lebenspartnerschaft".
02.12.2013 14:59 Uhr
Zum Thema "vermeintliche Mehrheit":

Nun - völlig unabhängig vom Thema und vom Ausgang dieses konkreten Volksentscheides - kann man wohl davon ausgehen, daß bei solchen Befragungen die Seite, die unbedingt etwas durchsetzen bzw. verhindern will und deshalb i.d.R. Initiator eines solchen Entscheides ist, das relative Maximum ihrer Anhängerschaft mobilisieren kann (vergleiche Stuttgart 21). Deshalb halte ich die Formulierung "vermeintlich" für unangebracht.

Unbenommen davon haben so niedrige Wahlbeteiligungen natürlich immer einen nicht schönen Beigeschmack. Schade vor allem im ehemaligen Ostblock, wo der Ruf nach freien Wahlen zumindest vordergründig ja eine der zentralen Forderungen war.
02.12.2013 15:38 Uhr
Ich kann da kein Problem sehen.
02.12.2013 15:39 Uhr
Das ist gesundes Volksempfinden, etwas was hierzulande systematisch bekämpft, zertrümmert und zersetzt wurde.
Bravo Kroatien. Za dom Spremnij.
02.12.2013 16:51 Uhr
Es war richtig Kroatien wieder auferstehen zu lassen, unsere treuen Verbündeten. Wie man sehen kann ernten wir jetzt die Früchte für Rüstungs- und Wirtschaftshilfe, nächster Paukenschlag wird die Ablehnung des EU-Beitritts der Türkei durch die Teilgebiete des alten Königreichs Ungarn sein, Ungarn, Slowakei und Kroatien haben hier eine historische Aufgabe.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.12.2013 20:50 Uhr. Frühere Versionen ansehen
02.12.2013 17:24 Uhr
Nein, das hat mit einer Demokratie wenig zu tun, wenn eine vermeintliche Mehrheit, die nicht einmal indirekt von dem Belang einer Minderheit betroffen ist, auch noch ohne jedes Quorum diesem Belang mit einem Verbot begegnen kann. Diskriminierung von Minderheiten, egal ob ethnisch, sexuell oder religiös, die ihrerseits die Mehrheit in keinem Punkt beschränken, ist nicht zu rechtfertigen.
02.12.2013 18:48 Uhr
Sich gegen die Homoehe auszusprechen ist sicherlich noch keine Diskriminierung und ich halte die Ablehnung der Homoehe für eine legitime politische Ansicht.

Von daher ist das alles noch im Rahmen einer freiheitlichen Demokratie.

Natürlich kann man die Entscheidung der Kroaten auch kritisieren und es gibt sicherlich gute Gründe für die Homoehe, denen ich durchaus zugeneigt bin.
Aber man sollte zumindest in dieser politischen Frage nicht den Fehler machen, Andersdenkende moralisch abzukanzeln.

Aber natürlich muß es auch für die Demokratie Grenzen geben. Gerade elementare Grundrechte dürfen nicht ausgehebelt werden, auch nicht per Mehrheitsbeschluß.
03.12.2013 12:59 Uhr
"Ist es dein Verständnis von Demokratie, wenn eine vermeintliche Mehrheit einer Minderheit Rechte nimmt, die sie für sich selbst in Anspruch nimmt?"

Das wird in diesem Staat seit Jahren praktiziert und die linken Verteidiger der Freiheit haben damit nicht nur keine Probleme sondern agieren selbst als Schirm und Schwert der selbst erklärten "Zivilgesellschaft" (die weder im GG erwähnt wird noch Teil der FDGO ist) bei der systematischen Verletzung von Grundrechten, was seit einigen Jahren immer besser funktioniert, weil die Polizei mittlerweile mit dem entsprechenden, ebenso politisch linientreuen wie skrupellosen, Führungspersonal versehen wurde, das offen mit den linken Störern und Schlägern bis hin zur Antifa kooperiert, wenn es darum geht rechten Parteien und Organisationen die garantierten Grundrechte auf Versammlungsfreiheit etc. zu nehmen., Sogar das Recht der NPD einen Parteitag abzuhalten, wozu sie gesetzlich verpflichtet ist, wird ihr von diesem Gesindel abgesprochen und permanent verletzt. Dazu hört man aber nichts von diesem linken Heuchlerpack, im Gegenteil, das wird gefeiert.
03.12.2013 14:36 Uhr
Es ist legitim, einer Minderheit nicht jede Forderung zu erfüllen.
Wenn eine Minderheit diese Selbstverständlichkeit nicht zu akzeptieren vermag, soll sie sich bitte um ihr Demokratieverständnis kümmern...
03.12.2013 21:52 Uhr
Die Osteuropäer sind generell in der Mehrheit etwas konservativer, und das mit der Homoehe braucht noch Zeit.

Aber letztlich ist die einzige praktische Auswirkung eines Verfassungsartikels der Ehe auf Mann und Frau festlegt, die, daß man gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, wenn man sie gesetzlich regelt, einen anderen Namen geben muß.
04.12.2013 13:18 Uhr
Demokratie ist, wenn zwei Wölfe und ein Schaf über das Abendessen abstimmen.

Demokratie ist immer eine Schönwetterveranstaltung nach Gutsherrenart. Und wo es Herren gibt, da gibt es eben auch Sklaven ohne Rechte.

Manche wollen sich retten mit der Idee, dass Demokratie sich (Grund)Regeln geben müsse, die Menschenrechte. Aber da Menschenrechte nicht gegen die Gesellschaft durchgesetzt werden können, ist das nichts als Selbstbetrug.

Das führt zu der Erkenntnis, dass Demokratie prinzipiell nicht funktionieren kann und daher nichts taugt.

Philosophisch betrachtet bleibt nur die Rückkehr zum Faustrecht: Wenn man ein Recht haben will, dann muss man den Rest der Welt irgendwie dazu zwingen (beispielsweise durch Gewalt) oder untergehen.
04.12.2013 13:19 Uhr
Zitat:
Welche Menschenrechte


"Mann und Frau sind gleichberechtigt"
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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