16.04.2006 - PsA vs. @UNION

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Battle of Parties Thema

Nein zu Studiengebühren! vom 16.04.2006

Beiträge

PsA

Nein zu Studiengebühren!

- Studiengebühren sind nicht notwendig
- Gleiche Chancen für alle!
- Studiengebühren belasten die Familie
- Studiengebühren von € 500,- wären nur die Spitze des Eisberges
- Alternative zum Neoliberalem Sparplan

Studiengebühren sind nicht notwendig

Ein Argument der Befürworter lautet ja, das die Studenten mehr zur Finanzierung ihres Studiums herangezogen werden sollen. Nur ist es so, das berufstätige Akademiker schon lange ihr Studium finanzieren. Durch ihren besseren Verdienst als Akademiker zahlen sie auch entsprechend mehr Steuern, die wiederum zur Finanzierung deutscher Hochschulen dienen sollten.

Gleiche Chancen für alle!

Nicht nur PISA, auch die WHO hat bewiesen, das die Bildung der Menschen in Deutschland sehr vom Einkommen der Eltern abhängig ist. Durch Studiengebühren würde sich dieser Umstand weiter zuspitzen. Die viel gelobte Chancengleichheit wäre nur noch ein bloßes Lippenbekenntnis.

Weiterhin wird von den Befürwortern der Studiengebühren das Argument angebracht, daß ausländische Studenten die deutschen Hochschulen quasi ausnutzen, da sie bisher zur Finanzierung eben dieser nichts beitragen.

Das ist zwar soweit richtig, allerdings leisten deutsche Hochschulen auf diese Art und Weise einen enormen Beitrag zur Völkerverständigung. Ausländische Studenten werden in ihren Heimatländern sicherlich von bedeutender Position sein. Ein Umstand den man in der Außenpolitik nicht unterschlagen sollte.

Studiengebühren belasten die Familien

Viele Familien der mittleren und unteren Einkommensschicht greifen "ihren" Studenten finanziell unter die Arme. Durch die Einführung von Studiengebühren würden diese Familien zusätzlich belastet, denn die Familien werden versuchen zu verhindern, daß ihre Kinder über Studienkredite hoch verschuldet ins Berufsleben eintreten.

Diese zusätzliche Belastung der Familien paßt nicht in die gegenwärtige Rhetorik der Politik, daß Familien unterstützt und gefördert werden sollten.

Studiengebühren von € 500,- wären nur die Spitze des Eisberges

Zur Zeit bewegen sich die Planungen für Studiengebühren im Bereich um 500,- € pro Semester. Die FDP hat jedoch bereits angekündigt, daß dies nur der Anfang sein kann. Gebührenhöhen von € 1000 und € 2000 pro Semester sind im Gespräch. Wir, in der PsA, gehen davon aus, daß der durch die Studenten erbrachte Anteil der Finanzierung der Unis entgegen den gängigen Versprechungen der Politik nicht in voller Höhe den Unis zusätzlich zugute kommt, sondern, daß die staatlichen Mittel in der Höhe gekürzt werden, wie sie durch die Studenten durch Gebühren bereitgestellt werden. Für die Universitäten wird dies ein bestenfalls Nullsummenspiel, nur die Finanzierungslasten werden auf die Studenten verschoben!

Auch ist abzusehen das staatliche Unterstützung für Studentenwerke zurückgefahren werden. Die finanziellen Belastungen für Studenten wären unabsehbar.

Das Studium würde in Deutschalnd zu einem Luxusgut verkommen. Immer weniger Menschen würden sich für ein Studium entscheiden. Was für Folgen würde das nach sich ziehen?

Durch Studentenmangel würden einigen Hochschulen schließen, wieder mehr Arbeitslose in Deutschland. Auch würde das Angebot an ausgebildeten Akademiker bei weitem nicht der Bedarf der Industrie decken. Deutschland würde ein weiteres Steckenpferd seiner Standortwerbung verlieren.

Und die Industrie, die in Deutschland geblieben ist, würde ihren Bedarf mit Hilfe von ausländischen Experten decken. Und was die Union von ausländischen Experten hält wissen wir nicht erst seit der umstrittenen Unterschriftenaktion. Wehret den Anfängen!

Alternative zum neoliberalen Sparplan

Es kann durchaus sinnvoll sein, wenn der Staat sich (selbst wenn er stark verschuldet ist) noch höher verschuldet, um Maßnahmen der Globalsteuerung zu initiieren, die dann am Ende dazu führen, dass mit steigenden Einnahmen die Schulden wieder abgetragen werden können. Diese Methode - auch so eine vergessene bzw. von den Neoliberalen Meinungsmachern vergessen gemachte Tatsache - war Grundlage sämtlicher wirtschaftlicher Erholungen, einschließlich der USA und Großbritanniens in den Achtziger- und Neunziger-Jahren. "Thatcherismus" pur, das Sparen dagegen, die Philosophie der Entstaatlichung einerseits und der Geldwertstabilität andererseits, hat überall nur dazu geführt, dass Tendenzen der Belebungen wieder abgewürgt wurden, weil Autos eben nun mal keine Autos kaufen, und dass, ohne viel Brimborium zu veranstalten, de facto Konjunkturprogramme (ob mit oder ohne deficit spending) aufgelegt wurden.

@UNION

Studiengebühren - Abwägungen zu diesem Thema!

Wir erkennen die Problematik der finanziellen Lage eines Studenten an, aber ebenso wissen wir, dass die universitären Haushalte schwer zerrüttet sind, ebenso wie die öffentlichen Haushalte.

Also muss hier ein Weg gesucht und gefunden werden, um die Finanzierung der Bildung zu garantieren. Als einer dieser Ansätze werden nun in einigen Bundesländern Studiengebühren angedacht.

Blicken wir über die Grenzen so dürfen wir feststellen, dass es solche in Österreich bereits gibt und diese dort nach anfänglich harter Debatten dort zwar sicher nicht gutgeheißen werden von Teilen der Studentenschaft, aber doch keine großen Debatten mehr auslösen, wie diese Eingangs beschrieben zu Beginn war. Ein Rückgang an Studenten kann nicht festgestellt werden - eher trat das Gegenteil ein.

Von unserer Seite her, wird aber ein Modell angestrebt, welches sich nicht zum Zeitpunkt des Studiums, des Hochschulbesuchs als Kostenfaktor erweist, sondern welches nach dem Umlagensystem erst mit dem Eintritt in das Berufsleben also nach Abschluss des Studiums kostenaktiv und einkommensabhängig zurückgezahlt wird. Für Begabte aus Elternhäusern mit schwieriger Einkommenssituation ist ein Stipendiensystem zu schaffen, zum einen als Anreiz zum Studium, um vorhandene Humanressourcen nicht zu vergeuden, zum anderen als Finanzierungsmöglichkeit des Studiums und zur Deckung der Gebühren.

Wenn man Studiengebühren erhebt, dann müssen diese Gelder aber zu 100% in die Qualität der Lehre, Forschung und Ausstattung gehen. Es ist nicht zu wünschen, dass sich die öffentlichen Haushalte auf Kosten der Studenten sanieren, wie dies z.B. der Berliner Finanzsenator Sarrazin (SPD) gerne hätte. Die staatlichen Zuschüsse dürfen als Reaktion auf Studiengebühren nicht heruntergefahren werden, da viele Universitäten bereits chronisch unterfinanziert werden. Zu beachten ist hierbei auch der Hilferuf der Präsidentin der Viadrina in Frankfurt/Oder Gesinde Schwan.

Wir stellen abschließend fest, dass die Studiengebühren in einem vernünftigen System verpackt keine Belastung darstellen müssen, sondern nur als sozial verträgliche Maßnahmen zu sehen sind, die eben einen Beitrag zur Finanzierung der eigenen Ausbildung darstellen. Die sozialistische Romantikidee von einer kostenfreien Bildung muss auch hier der Realität weichen.

Ergebnis

65 Stimmen für die PsA
56 Stimmen für die @UNION
11 Enthaltungen

Die PsA gewinnt das BoP.

Weblinks