Präferenzwahl: Unterschied zwischen den Versionen
K (verschob „Präferenzwahl“ nach „Präferenzwahl“) |
(kein Unterschied)
|
Aktuelle Version vom 19. November 2013, 18:04 Uhr
Kopiervorlage: [b][dolex]Präferenzwahl[/dolex][/b]
mit diesem Textfragment kannst Du in Dol eine direkte Verknüpfung zu diesem Artikel erzeugen
Inhaltsverzeichnis
Was ist das überhaupt?
Das Präferenzwahlsystem (PWS) ist ein Wahlsystem, welches es der Wählerschaft erlaubt die einzelnen Kandidaturen nach der gewünschten Präferenz aufzulisten, so dass in den Fällen wo es anfänglich keinen eindeutigen Gewinner gibt, eine Neuzählung stattfinden kann, um herauszufinden welche Kandidatur von der Mehrheit der Wählerschaft am ehesten unterstützt wird - und das ohne eine neue Wahl (Stichwahl) stattfinden zu lassen.
Das PWS funktioniert eigentlich ganz einfach: Man wählt nicht nur mit einer Stimme eine der Kandidaturen, sondern man listet als Wähler die Kandidaten nach der eigenen Präferenz auf:
- Kandidat A (Erstpräferenz)
- Kandidat B (Zweitpräferenz)
- Kandidat C (Drittpräferenz)
Auswertung nach "Instant Runoff Voting"
Wenn keine Kandidatur eine absolute Mehrheit (sprich: 50% + eine Stimme) von Erstpräferenzen bekommt, dann wird die Kandidatur ausgezählt, die am wenigsten Erstpräferenzen erzielt hat. Die Stimmen für diese ausgeschiedene Kandidatur werden (virtuell) durchgestrichen, so dass die bisherigen Zweitpräferenzen zur neuen Erstpräferenz werden, so dass nach diesem Transfer der Stimmen auf die anderen Kandidaturen erneut ausgezählt wird. Dies wird solange gemacht, bis eine Kandidatur die Mehrheit der Stimmen erzielt hat.
Sind zwei Kandidaten stimmengleich auf dem letzten Platz, wird nachgeschaut, wer von den beiden tatsächlich mehr Erstpräferenzen bekommen hat. Derjenige kommt weiter, der andere scheidet aus. Sollte auch da Gleichheit sein, wird nach den Zweitpräfenzen geschaut usw.
Auswertung nach Condorcet
Hierbei werden alle Wahlzettel folgendermaßen ausgewertet: Für alle Kandidaten wird der direkte Vergleich mit den anderen Kandidaten durchgeführt, d.h. steht Kandidat A auf den Wahlzetteln öfters über Kandidat B oder umgekehrt. Der Kandidat, der all seine direkten Duelle gewinnt, ist Condorcet-Sieger und damit Gewinner der Wahl.
So wie es bei Instant Runoff Voting in seltenen Fällen zu Stimmengleichheit kommen kann, sind bei Condorcet Ringschlüsse möglich, also Kandidat A gewinnt gegen B, B gegen C und C gegen A. Auch dies ist sehr selten der Fall, in Dol bisher genau einmal, nämlich bei der Wahl von Bayernkini zum Kanzler. Für solche Ringschlüsse gibts dann auch Auflösungsmethoden wie z.B. das Tidemann-Verfahren.
Vorteile
Das PWS bringt viele Vorteile mit sich - hier nur eine Auflistung einiger Vorteile:
- Ermittlung des genaueren Wählerwillens, da ein Stimmzettel nicht nur aussagt, wen man wählen möchte, sondern auch wen man ansonsten wählen würde und (im Umkehrschluß) wen man am wenigsten gerne wählen würde.
- Versachlichung des Wahlkampfes, denn wenn die Wählerschaft mehrere Kandidaturen beurteilen muß (um eine eigene, persönliche Präferenz zu bilden) sollte man sich über die anderen Kandidaturen informieren, und wird hoffentlich bei der Entscheidung vor allem die sachlichen Argumente überwiegen lassen.
- Breitere Unterstützung der gewählten Kandidatur, denn durch das PWS wird die Kandidatur gewinnen, die von der Mehrheit der Wählerschaft am meisten präferiert wird.
- Keine negative Aufsplitterung eines "politischen Lagers", so dass niemanden (zurecht oder zu unrecht) vorgeworfen werden kann, dass die (vermeintlich chancenlose) Kandidatur von A die Kandidatur von B verhindert.
- Weniger "verschwendete" Stimmen, da nicht von Anfang an (zurecht?) vermutet werden kann, dass die Stimmabgabe für eine bestimmte Kandidatur hoffnungslos und daher verschwendet sei.
- Höhere Wahlbeteiligung, da bei Wahlen die nach dem PWS durchgeführt werden der Wählerwille mehr verwirklicht wird.
Nachteile
Es gibt eigentlich - wenn überhaupt - nur wenige Nachteile beim PWS:
- Langwierige Auswertung, da schließlich durch die einzelnen Schritte des Ausscheidens und Transferierens immer wieder neu gezählt werden muß. Dieser Punkt ist natürlich für eine elektronisch durchgeführte Wahl unzutreffend.
- Kompliziertheit der Wahl, denn man muss mehr als nur ein einfaches Kreuzchen machen. Jedoch ist das PWS eigentlich so einfach wie das Aufzählen von 1, 2 und 3 - man muss nur hinter die Zahlen die Kandidaturen in der gewünschten Reihenfolge auflisten.
Wo gibt es das PWS schon?
Das PWS wird in einigen Ländern schon eingesetzt. So wählt die Republik Irland ihr Staatsoberhaupt nach dem PWS, in Australien wird das Repräsentantenhaus nach PWS gewählt. In zahlreichen US-Staaten wird auch darüber diskutiert das PWS einzuführen. Auch bei anderen (nicht staatlichen) Wahlen wird das PWS genutzt, so z.B. bei den Academy Awards.
Beispiele
Nachfolgend Links zu anderen Seiten wo das PWS demonstriert wird. Neben den Links zu den eigentlichen Seiten gibt es bei einem Beispiel auch den Link zu einer rudimentären deutschen Übersetzung, direkt hier auf dem Server der Internet-Regierung, die auch noch den Vorteil aufweist, dass sie - neben der besseren sprachlichen Verständlichkeit - auf eigentlich allen Browsern laufen sollte.
[1]Diese Seite zeigt als Beispiel wie sich das PWS auf die Präsidentenwahl in den USA hätte auswirken können (hierfür ist Flash erforderlich!) - (leider nur auf englisch)
[2]Auf dieser Seite kann man anhand eines lustigen Beispiels mit den Muppets sehen, wie das PWS funktioniert (als Browser sind die neueren Version von Netscape bzw. Internet Explorer erforderlich).